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Alt 06.11.2011, 18:54
Bechti Bechti ist offline
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Standard AW: Lymphflüssigkeit nach Wertheim OP

Hallo Hope,

ich habe vor einigen Jahren als Pflegerin in der Radioonkologie gearbeitet und schon damals war ich mir sicher dass ich mir so eine Schinderei niemals antun werde.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind in den letzten Jahren einige an Krebs erkrankt und auch verstorben, trotz (oder wegen? - da wollten sich nicht mal die Ärzte festlegen) Chemo.
Irgendwie war ich also auch nach meiner Tätigkeit in der Radioonkologie immer mit der Thematik konfrontiert. Als ich meine Diagnose bekam habe ich mich dann wieder verstärkt damit beschäftigt.

Ich habe den vermeintlichen Nutzen:
Verlängerung der Lebenserwartung - Belege gibt es dafür keine. Für die Wirksamkeit der Chemo gibt es keine absoluten Zahlen. Hier wird immer nur mit relativen Werten gerechnet und die sind äußerst dehnbar.
mit den möglichen Risiken/Spätfolgen:
länger anhaltende oder dauerhafte Gewebeschäden, Nervenschäden, Schädigung der Herzmuskelzellen, Nierenversagen bis zur Dialysepflicht, Zweittumore
abgewogen und für mich entschieden, dass ich das Risiko einiger der Spätfolgen nicht in kauf nehmen will.

Für mich geht Lebensqualität vor Lebenslänge. Ich habe durch die ganzen Operationen (inkl. Pfusch) schon einen erheblichen Teil an Lebensqualität verloren und bin nicht bereit den Rest auch noch aufs Spiel zu setzen.

Meine Blase ist auch noch beleidigt. Ich muss mich immer noch ganz kräftig anstrengen um sie Restharnfrei zu entleeren. Nachts muss ich ca. 4 mal raus und auch tagsüber muss ich darauf achten dass immer eine Toilette in Reichweite ist.

Ein Besuch auf dem hießigen Weihnachtsmarkt ist sicher drin. Dresden, Seiffen und Annaberg kann ich abschreiben. Das war selbst als ich noch gesund war teilweise ganz schön anstrengend.

Greetz Bechti
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