Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 03.01.2009, 11:02
Hedi Hedi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.11.2002
Beiträge: 207
Standard AW: wie den Krebs bemerken ???

Liebe Nikita,

deine Angst ist verständlich und nachvollziehbar für mich.
Nur denke ich, daß es dir nicht viel hilft von anderen zu erfahren, wie sie den Krebs "gemerkt" haben, weil es jeder ein bisschen anders erlebt hat.
Die Anzeichen sind so vielfältig und können auch immer was anderes sein als Krebs.
Die Psyche spielt da auch so ein paar Stückchen und das Vertrauen in den eigenen Körper hat man auch verloren.

Ich z.B. war nicht überrascht, als ich meine Diagnose erhalten habe.
Ich hatte lange Zeit Blutungen wie bei einem Abortus und am Schluss schon wehenartige Schmerzen, die ich mit Schmerztabletten zu bekämpfen versuchte.
Als ich das mal meiner älteren Schwester erzählte, da meinte sie, daß sie das auch hatte.
Das wäre bestimmt der Anfang der Menopause.

Ich schlief in der Nacht nur noch 2 Stunden am Stück - dann musste ich aufs Klo wegen dem Harndrang. Das hat sich übrigens bis heute nicht geändert. Meine Müdigkeit schob ich auf diesen Umstand und die viele Arbeit und die vielen Überstunden und , und, und...........
Ich hatte soviel Blutverlust, daß mir dann gleich Erypo gegeben wurde, weil mein HB-Wert so niedrig war.
Meine Lymphknotenmetastasen habe ich nicht gemerkt.Ich hatte schon Jahre immer Rückenschmerzen - das war also nicht Neues.

Die Metastase im Halsbereich bemerkte ich nur als Knubbel,der nicht weh tat und auch den bemerkte ich wieder sehr spät, weil gerade meine Mama im Sterben lag und ich mich selbst wieder mal gar nicht wichtig nahm.

Auch in meiner Familie wird von meiner Krankheit nicht mehr gesprochen und daß ich jede Woche zur Chemo gehen muss, das ist für sie inzwischen so normal, als ob ich einkaufen gehen würde. Manchmal würde ich auch gerne von meinen Ängsten erzählen aber ich merke, daß ich sie damit überfordere. Inzwischen lasse ich das auch.
Ich glaube ihre Angst ist nicht kleiner als meine, aber sie können sie besser verdrängen.

Ich kann auch nichts mehr hören von Parolen wie : Du musst positiv denken.
Das ist wie Zuckerguss auf Scheixxe! Ängste kann man nicht so einfach wegreden, schon gar nicht, wenn sie eine Berechtigung haben wie in unserem Fall.
Deshalb will ich dir auch nicht sagen: Da ist ganz sicher nichts, aber ich wünsche es dir sehr, daß es so sein wird.

Wenn das Ergebnis positiv sein wird, dann werde ich mich mit dir freuen. Sollte es aber anders sein, dann muss das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Da hat die Medizin immer noch was zu bieten.

Ich kann dir nur alles Gute für den 6. Jänner wünschen und ich werde in Gedanken bei dir sein.

ganz liebe Grüße an dich

deine Leidensgenossin Hedi
Mit Zitat antworten