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Alt 19.11.2017, 11:18
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - kein unilinear-differenziertes Semionom

Hi,

die Zahlen zu W&S stimmen (... man kann das aber natürlich nie auf das letzte Prozent sagen, weil die Daten ja aus verschiedenen Studien stammen und die Daten jeweils, wenn auch geringfügig, variieren).

Bei adj. Chemo sollten die Zahlen auch passen. Das Problem ist jetzt aber wohl Folgendes:
1) Wenn Du ein kleines Rezidiv hast (z.B. Stadium IIa oder IIb) würde man sichrlich mit 3xBEP behandeln.
2) Solltest Du beim Rezidiv Stadium IIc oder III erreichen, müsste man eigentlich 4xBEP geben, was aber nicht geht, weil BEP max. 4x im Leben gegeben werden darf. Man müsste also auf eine andere Chemo ausweichen.
3) Problematisch ist bei der adj. Chemo wohl (dazu gibt es vor allem bei Carboplatin-adj. Chemo mittlerweile Zahlen), dass die spätere "richtige" Chemo in einigen wenigen Fällen, aber wohl statistisch relevant, nicht mehr so wirkt. Mein Prof. hat mir das so erklärt, dass in wenigen Fällen der Tumor, wenn er die adj. Chemo überlebt, Resistenzen entwickeln könnte. Das ist auch der Grund, warum die "richtige" Chemo auch unter keinen Umständen unterbrochen, sondern durchgezogen werden sollte, damit der Tumor keine Chance hat, Resistenzen zu bilden.

Ich denke aber, dass Dir diese Feinheiten ein absoluter Spezialist erklären sollte. Ich selbst habe mich für W/S entschieden (bei einem Seminom); nach einem Rezidiv im Stadium IIa habe ich dann 3xBEP erhalten (was verkraftbar war).

Ich will im Übrigen ausdrücklich keine Empfehlung aussprechen; das muss letztlich jeder selber entscheiden. 1xBEP hat natürlich auch den Vorteil, dass Du keine langfristigen Nebenwirkungen hast; die akuten Nebenwirkungen sind in etwa 2 Tage etwas stärkere Grippe + Haarausfall. Das fällt also kaum auf.

Beide Varianten haben also Vor- und Nachteile.
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