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Alt 18.03.2012, 09:06
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa hat schlecht differenziertes Adeno-Ca der Lunge mit Fernmetastasen :((

Guten Morgen Jessy,

danke!!! Es ist für mich aber keine Last, wenn ich mich hier aufhalte und eure Threads lese. Im Gegenteil! Ich hoffe tatsächlich immer, dass ich bei der einen oder anderen einen hilfreichen Tipp beisteuern kann, weil es bei uns ähnlich verlief. Oder ich möchte zeigen, dass ich da bin und zuhöre oder vielmehr lese, damit die andere weiß, dass sie mit all dem nicht so allein ist.
Und um ehrlich zu sein, ich lade hier im Forum ja auch mein Päckchen ab, denn auch wenn ich immer wieder in der nicht virtuellen Welt versuche, über das mich so bewegende Thema zu sprechen, mache ich dort so ganz andere Erfahrungen. Hier wird man verstanden und getröstet und erhält wohlgemeinte Ratschläge und Hilfe. In meiner anderen Welt sieht es leider nicht so aus (außer in der neuen Trauergruppe und bei meinen besten Freundinnen). Gestern beispielsweise erhielt ich einen Brief von einer Brieffreundin aus Berlin, die mir schrieb, der Briefwechsel mit mir habe ihr leider nicht die Quelle der Inspiration gegegen, die sich erwartet habe und deshalb beende sie ihn jetzt. Zack! Ich muss dazu sagen, dass ich ihr meinen letzten Brief in tiefer Trauer direkt nach dem Tod meines Vaters geschrieben habe und deshalb kannst du dir vielleicht vorstellen, was ich so geschrieben habe. Na ja, vielleicht hat sie zu hohe Erwartungen an eine Brieffreundschaft mit einem fremden Menschen. Man muss sich doch erst mal kennen lernen. Von meiner Seite war mein Brief ein Vertrauensbeweis, sie hat als wohl als Zumutung erfahren. Vorbei! Es ist schwierig und dennoch nehme ich aus meiner Trauergruppe mit, dass wenn ich nun einmal traurig bin, es auchvöllig okay ist und ich dann auch nicht den Anschein erwecken muss, alles sei prima. Wenn andere Menschen damit nicht umgehen können, dann haben sie das Problem und nicht ich. Daran arbeite ich jetzt;-)

Ich finde es großartig, dass dein Papa Pläne hat und Dinge, auf die er sich freut und die er gern unternehmen möchte. Als ich von dem Schrank las und seinem Foto musste ich eben wirklich lachen. Was den Arzt angeht... sehe ich genauso wie du! Natürlich kann ein Arzt seinen Patienten darauf hinweisen, wichtige Dinge zu regeln, weil die Lebenszeit womöglich durch die Krankheit begrenzt ist,, doch wenn ich einen Menschen nach seinen Zielen frage und er mir strahlend erzählt, dass er noch einmal mit seiner Frau in den Urlaub fahren möchte, dann würde ich das einfach so stehen lassen. Ich bin auch kein Arzt, aber mein hoffentlich gesunder Menschenverstand sagt mir, dass nichts wichtiger ist als eine gute und optimistische Lebenseinstellung, denn die trägt ja wohl dazu bei, dass dein Papa seine Therapie und eventuelle Rückschläge durchhalten kann. Um so besser, dass er euch hat!!!

Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass dein Papa noch ganz viele kleine und große Dinge erleben wird! Ob es nun sein Schrank im Mai ist oder eine Reise! Und er macht es goldrichtig!!! Er genießt jeden Tag mit euch, an dem er keine Schmerzen hat!!! Perfekt:-)
Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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