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Alt 13.12.2004, 15:41
Gast
 
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Standard kleine Wunder...

Hallo Carwomen

Du brauchst jettz ganz bestimmt keine Therapie, sondern jemand, mit dem Du über Deine ganz konkreten Ängste reden kannst. Und das kann nicht Dein Lebensgefährte sein, der hat momentan mit sich selbst genug zu tun, der kann Dich jetzt nicht stützen. Frag mal den Onkologen, ob er Dir einen Rat geben kann - vielleicht gibt es einen psychoonkologischen Dienst, Angehörigengruppen, ambulante Seelsorge, einen Hospizverein, ein seelsorgerisches Angebot der Kirche. Die alle könnten Dir momentan sicherlich eher helfen als eine Therapie. Jetzt Therapeuten suchen, Testgespräche machen, Entscheidungen treffen - das wäre doch zusätzlicher Streß und derzeit kontraproduktiv.

Letzten Freitag ist mein Vater gestorben, im 90. Lebensjahr, nicht an einer Krankheit, ohne allzu lange leiden zu müssen. Ich hatte schreckliche Angst davor. Aber jetzt im Nachhinein - es war nicht schlimm, ich bin froh, dass ich dabei war. Das Schlimmste war die Angst vorher. Und seit ich meinen Vater im Sarg gesehen habe, so ruhig und friedlich wie nie in seinem ganzen Leben, seitdem hat für mich der Tod einen Teil seines Schreckens verloren. Natürlich ist es bei Dir was anderes, es ist Dein Lebensgefährte, er hat sein Leben noch nicht abgeschlossen, sein Lebensfaden wird quasi vor der Zeit abgeschnitten. Und trotzdem. Du kannst nichts von dem, das vor Dir liegt, ändern. Aber Du kannst Dich von Deiner Angst überwältigen lassen oder nicht.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Ingrid
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