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Alt 22.03.2018, 07:33
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat Gebärmutterkrebs mit Bauchfell Metastasen

Hallo Patrick,

zunächst mal noch eine Verständnisfrage: Sind die Bauchfellmetas Folge des Brustkrebs' oder des Gebärmutterkrebs?

Meine persönliche Meinung zum Thema alternative Heilmethoden ausprobieren ist etwas zwiespältig. Und zwar gebe ich "eigentlich" viel auf Naturheilverfahren und Co, allerdings halte ich Krebs für den ungeeignetsten aller Bereiche um irgendwas auszuprobieren. Dafür ist die Lage zu ernst. (Wenn ich bei ner Erkältung mit Hustentee nix bewirke kann ich die Bronchitis immer noch behandeln lassen. Wenn ich beim Krebs mit natürlichen Mitteln nix bewirke...)

ICH persönlich war in meiner Chemotherapie VIEL zu gestresst, als dass ich noch 5000 "Mittelchen" ernsthaft hätte ausprobieren können. Gut gemeinte Ratschläge (Brokkoli, Canabis, Methadon, Mistel, Hyperthermie, Visualisierung, positives Denken, ketogene Ernährung, Kurkuma, Energiearbeit, Weizengras, Backpulver, irgendwelche Algen und was-weiß-ich-noch-alles) fand ich persönlich nur stressig und störend.

Fakt ist: Das EINZIGE wovon im Moment bewiesen ist, dass es gegen den Krebs wirkt, ist die Schulmedizin. Der Rest sind Gerüchte.

"Aber man kann es ja PROBIEREN" ? - klar. Kann man. Aber die Ratschläge der Schulmedizin sind, wenn man sie ernsthaft durchzieht echt nicht ohne.

Chemotherapie. SPORT (hilft nachgewiesenermaßen!!!). Gesunde Ernährung.

Meine Meinung: Solange Deine Mutter es nicht schafft 5 Mal die Woche Sport UND gesunde Ernährung konsequent durchzuziehen, sind irgendwelche alternativen Mittelchen schlechter als nichts, weil es Zeit und Kraft kostet sich damit zu befassen. Zeit und Kraft, die konstruktiver in Chemo-ertragen, Sport, gesundes Essen gehen könnten, die WIRKLICH helfen und nicht nur VIELLEICHT ja doch helfen könnten...

Falls Deine Mutter DAS wirklich alles kann (und ich kenne nur eine EINZIGE Person, die es langfristig fertig bringt SO konsequent zu sein und ich bin's nicht!!) kann man gucken, ob sie noch Lust/Zeit/Kraft hat irgendwas auszuprobieren. Wieso nicht?
Falls sie es NICHT schafft - FINGER WEG!!!!

Du musst nämlich eins bedenken. Es gibt noch einen weiteren Rat: Wir sollen uns entspannen und den Stress reduzieren. Und während mir ABSOLUT rätselhaft ist, wie man sich in einer Chemotherapie entspannen soll, ist es eben doch die Frage, ob es klug ist, den Stressfaktor noch zu ERHÖHEN? Und zig Ratschläge, was man noch alles tun und nehmen soll, während man bereits sein bestes gibt (Chemotherapie ist WAHNSINNIG anstrengend!!!! Du kannst Dir nicht VORSTELLEN wie anstrengend!!!!) tun meines Erachtens genau das. Sie stressen.

Es tut mir leid, dass es Deiner Mutter so schlecht geht, ehrlich. Aber Du kannst es mir glauben (ich hätte meine Mutter nämlich auch gern noch etwas länger behalten):

Blinder Aktionismus scheint sehr verlockend, aber er ist keine Lösung sondern Teil des Problems. Man verschwendet das bisschen Zeit, das bisschen Kraft, WAS noch da ist für Internetrecherchen und Arzttermine.

Deine Mutter ist HEUTE am Leben. Du und Deine Kinder braucht sie? Nun, dann solltet Ihr Zeit mit ihr verbringen. JETZT. Die Ärzte tun alles was sie können, sie haben das jahrelang studiert. Meinst Du nicht, dass Du in 10 Stunden Recherche nichts herausfinden kannst, an was sie nicht schon längst gedacht haben?
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