Einzelnen Beitrag anzeigen
  #61  
Alt 14.04.2010, 01:27
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Erwerbsminderungsrente

Nun ja, Thomas,

für deine berufliche Zukunft sehe ich schwarz; ehrlich.
Aber an deinem Fall sieht man, dass zwischen Theorie und Praxis mehr als ein Weltall liegt.
Aber selbst, wenn die Umschulung bewilligt worden wäre... die Chancen, dann einen Arbeitsplatz zu finden, wären auch mies. Und das weiß man bei der RV auch.

Und in Zeiten hoher Arbeitslosenquote ist die Hoffnung auf einen Arbeitsplatz für einen gesundheitlich angeschlagenen Menschen sowieso als sehr gering einzustufen.

Tja und was die unterschiedlichen Bewertungen bezüglich Erwerbsfähigkeit angeht: DOCH, es ist so! Tag für Tag werden Menschen von der Agentur für Arbeit oder auch der Arge zum Medizinischen Dienst geschickt. Und oftmals werden diese Menschen als nur noch "unter 3 Stunden/tgl. erwerbsfähig" eingestuft.

Dann erhalten sie die Aufforderung von der AfA/Arge, einen Rentenantrag zu stellen. Viele sind dann der Meinung, dass sie einen Rentenanspruch hätten.
Und mit schöner Regelmäßigkeit kommen die RV-Gutachter zu einem völlig anderem Ergebnis (über 6 Stunden für leichte Tätigkeiten erwerbsfähig).

Dann beginnt das Spiel wieder von vorne. AfA oder Arge müssen über die neue Situation informiert werden; neue Bescheide müssen erlassen werden, der SB lädt zum Gespräch ein und so weiter und so weiter...

Ein RV-Gutachten steht über das eines Medizinischen Dienstes; eine Tatsache, die nicht allen Menschen bekannt ist.

Ich nenne das Vorgehen der Behörden moderndeutsch: Menschenverschieberei.

Da sind Menschen (manchmal wäre ich lieber Roboter gewesen, die fühlen wenigstens nichts), die von einem Amt zum nächsten verschoben werden und jedes Amt hat nur Eines im Sinn: die Aktenmasse zu verringern.
Jede Akte, die erst einmal geschlossen werden kann, bedeutet weniger Arbeit für den überlasteten Sachbearbeiter.
Gleichzeitig werden die Statistiken in ein besseres Licht gerückt und sei es auch nur... auf Zeit.

Solange diese Behörden-Praktiken von der Politik nicht gestoppt werden (in dem z.B. ein Gutachten des Medizinischen Dienstes von der Rentenversicherung vom Ergebnis her übernommen werden muss), geht die Menschenverschieberei munter weiter.

Dass du dich zur Zeit völlig alleingelassen fühlst, kann ich gut nachvollziehen. Leider interessiert sich niemand in einer Behörde für deinen Seelenzustand.
Ich verstehe deinen Beitrag auch nicht als Jammern, da sind reine Fakten enthalten. Aber selbst wenn Jemand mal über seine persönliche Situation jammert... ich finde, er hat alles Recht der Welt, das hier zu tun.

Wenn nicht hier, wo dann!?

Liebe Grüße (auch an deine Partnerin)
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von Norma (14.04.2010 um 01:34 Uhr) Grund: Ergänzung
Mit Zitat antworten