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Alt 18.10.2002, 14:43
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo, Hans und Petemännchen,
ich denke auch, dass es gerade hier eine gute Möglichkeit gibt, sich mit den unterschiedlichsten Meinungen auseinanderzusetzen. Die von Hans angegebene Adresse werde ich mir auch gerne einmal anschauen.
Wie soll man als Freund mit der Erkrankung umgehen? Ich weiss es nicht, weil ja jeder Mensch anders damit umgeht. Manche wollen reden, manche nicht. Es kommt sicherlich auch darauf an, wie lange die Diagnose zurückliegt. Ist sie erst vor kurzem gestellt worden, steht das Leben auf dem Kopf. Wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben habe, Schock pur. Nach einem Schock braucht man Zeit. Zeit für sich selbst, Zeit das Leben neu zu überdenken und zu planen. Zeit für die Trauer. Man hat nämlich gerade ein besonders wertvolles Stückchen des Lebens verloren. Nämlich die Unbekümmertheit, das Mir-passiert-das-nicht, das Der-Tod-ist-noch-weit-weg. Und damit muss man ja auch erstmal klarkommen. Rücksichtnahme auf die Gefühle von Freunden ist sicherlich schwer einzufordern. Einfach da sein, egal ob zum Zuhören, für irgendwelche wilden Unternehmungen, die früher nie in Frage kamen oder zum in den Arm nehmen, wenn man heulen möchte. Und vielleicht auch nicht ganz so empfindlich sein, wenn man mal auf die Frage: Wie geht es Dir? ein: Wie soll's mir schon gehen? zurückbekommt. Ist ja für alle nicht gerade einfach die Zeit, aber der Betroffene muss halt im Zweifelsfall als einziger sterben. Zumindest sieht er das vielleicht im Moment so. Ich hoffe, ich habe das jetzt nicht missverständlich ausgedrückt und es kommt richtig an.
Vielleicht schließt ihr Euch zunächst mal als Freunde zusammen und helft Euch gegenseitig, damit umzugehen? Das trägt sich dann für Euch auch leichter und macht niemandem ein schlechtes Gewissen, nur weil er nicht mehr so ist, wie er mal war.
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