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Alt 14.02.2011, 09:11
babsi-zet babsi-zet ist offline
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Standard AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben

Hi, Karpatenkarla

Ich war froh, deine Nachricht zu erhalten. Ich dachte nämlich schon wieder, übers Ziel total hinausgeschossen zu sein.
Ich weiß, was du meinst. Du fürchtest nicht den Tod, sondern das Sterben. Diese Antwort wird dir tatsächlich keiner geben können, wie es ablaufen wird. Genauso wenig wie mir. Aber ich glaube, wenn man sich vorher schon darauf vorbereitet, obwohl alle anderen sagen: Schwachsinn, du stirbst doch nicht, kann man einiges selbst in die Hand nehmen.
Die behandelnden Ärzte haben meine Schwester schon bei ihrem letzten KH- Aufenthalt dazu befragt. Und sie wollte eben nicht Leben um jeden Preis. Das wird akzeptiert. Und dank der Medizin wird keiner mehr unter wahnsinnigen Qualen sterben, das glaub ich mittlerweile ganz fest.
Und du hast Recht, Sterben gehört dazu. Für mich war es immer ein tröstlicher Gedanke, dass unser Bewusstsein einmal ausgelöscht wird. Fertig. Jetzt stell dir mal vor, es würde EWIG so dahingehen.
Als Angehöriger denke ich auf einmal anders. Wahrscheinlich auch eine Form von Trost, wie auch immer.
Wann und vor Allem wie wir uns verabschieden wird uns keiner beantworten. Vielleicht ist das die Gnade.
Wie ich deiner Nachricht entnehmen konnte, bist du krank. Ich habe nämlich geschrieben, dass meine Schwester schon zu Silvester große Schmerzen hatte. Nur aus diesem Grund, weil sie sich weigerte, geeignete Medikamente zu nehmen. Sie bekam dann doch Schmerzmittel, die sehr gut halfen. Sie war danach bis zu ihrem Tod schmerzfrei. Man sah es in ihren Augen, wie gut ihr das tat. Da ihre Leber sehr arg betroffen war, war ihr grösstes Leiden die Übelkeit. Aber auch hier verweigerte sie sehr lange geeignete Hilfe.
Ich bin mir sicher, dass sich das auch hätte behandeln lassen. Aber sie meinte wohl, dass es den Sterbeprozess erleichtert, wenn es ihr sehr schlecht geht.
Jeder denkt anders, ich würde auf keinen Fall die Heldin spielen. Und danke der Medizin glaube ich ganz fest, dass niemand unmenschliche Qualen erleiden muss.
LG Barbara
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