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Alt 05.01.2009, 19:25
klinki klinki ist offline
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Daumen hoch AW: Plauder-Thread (Stammtisch)

Wir sind immer noch Sammler und Jäger.


Es muss Ende der 83ziger gewesen sein, als ein großes Containerschiff (Ever Level) mit einem Frachter (MS Itapage) auf der Elbmündung im Nebel zusammenstießen.
Die Ever Level fing dabei an zu brennen, weil auch Feuerwerkskörper mit an Bord waren.

Einige Container der Evel Level sind bei der Kollision in die Elbe gefallen, und einige öffneten sich dabei sogar, so dass die Ware die in den Containern war, das Schwimmen lernte. Der Wind war günstig, so das dass „Treibgut“ bei uns im Vorland zu finden war. Wir, mein Arbeitskollege und ich, sind dann am Freitag „ins Vorland“ und da standen wir nun ganz
alleine und konnten es nicht glauben.

Soweit das Auge sehen konnte war alles voll mit der Ware aus den Containern… Fernseher, Videorecorder, Radios, Geschirr, Klarmotten usw. „Alles was das Herz begehrte“
Das Gute daran war, die Ware war in Folie eingeschweißt, sonst hätten wir wohl auch nichts im Vorland finden können.
Wie soll es anders sein, wir haben natürlich mitgenommen, was man tragen konnte, bis das Auto randvoll war. Das artete richtig in Arbeit aus, das Vorland betrug 500 Meter bis zum Deich, wo das Auto stand.

So etwas schnackt sich sehr schnell herum, am Samstag war halb Dithmarschen da,
( Volksauflauf ) aber leider auch der Zoll. Jeder der mit „Standgut“ über den Deich zurückkam, durfte die Ware gleich in den Zollbus legen. Das Gesetz sagt aus: Strandgut ist nur Holz.

Gut das wir schon Freitag dort waren, und mitnahmen was wir konnten, ohne den Zoll
zu begegnen. Aber wir wollten noch mehr.
„Na ja“; dachten wir, „Wenn nicht am Tage, dann eben in der Nacht“.
Wurde aber nichts, denn der Zoll schoss nachts Leuchtkugeln ab, um solche wie uns am
Ar….. zu kriegen.
Die Lage hatte sich nach ein paar Tagen wieder beruhigt. Aber leider war keine Ware mehr im Vorland. Der Deich-Haupsielverband hatte im Nahmen des Zolls alles weggeschafft.

Aber… Stopp, da war ja noch der Container, der auf einer Sandbank stand. Leider war selbst bei Ebbe zuviel Wasser zwischen uns und dem Container, so war da nicht hinzukommen. -----Was da wohl drin war? -
Mein Arbeitskollege hatte ein Kanu, und wieder kam es so wie es kommen musste.
Ich erinnere mich noch, die Nacht war sehr kalt und ich zitterte und dann das noch: das Kanu 500 Meter durch das Vorland tragen, im Dunkeln.

Mein Kollege setzte über zur Sandbank wo der Container stand.
Nach einer halben Stunde war er wieder da. „Na, was ist drin?“ fragte ich,
„Baumwolle, nichts als Baumwolle“…. sagte er.
Frustriert und demoralisiert fuhren wir nach Hause.

Am nächsten Tag ging ich mit meinem Schwiegervater zum Hafen runter. Auf dem Weg dorthin erzählte er mir, „Dat is ja dösich, de ganze Hoben ist vull mit Woll“…. Wo kummt de Schiet bloß her?

Ich habe natürlich nichts gesagt über unser „nächtliches Unternehmen“
Ich dachte nur „Der Kollege hat wohl vergessen die Containertüren wieder zu schließen“
… naja … und die darauf folgende Flut hatte dann die Baumwolle aus dem Container gespült und in den Hafen von ……… befördert.

Die geschichte geht noch weiter, aber nicht Heute.

Gruß Uwe
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B- CLL, ED 07/07
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