Thema: Mutmachthread
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Alt 16.08.2013, 16:18
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Mutmachthread

Hallo,
Ich möchte mich hier einreihen, obwohl ich mir das vor nunmehr 6 1/2 Jahren (März 2007) nach der niederschmetternden Diagnose nicht habe träumen lassen: G3-Tumor, Figo 3b, Adeno mit Siegelringzellen, ca. 6 cm, schon den linken Harnleiter umschlossen und Tumorschmerzen. Es erfolgte Bestrahlung und Cisplatin-Chemo. Es ging mir grottenschlecht. Dann war alles gut, bis zum Sommer 2010, da folgte das Rezidiv an den Lymphknoten in Aortahöhe. Es wurde wieder bestrahlt. Obwohl ich Angst vor diesem Bestrahlungsfeld hatte, ging alles glatt.

Bisher sind alle Nachsorgen in Ordnung. Im Oktober diesen Jahres, wenn wieder eine ansteht, muss ich (wahrscheinlich und hoffentlich) das letzte mal ins CT. 2015 darf ich mich vom Onkokrankenhaus verabschieden. Dann sind von 2010 an gerechnet (siehe Rezidiv) fünf Jahre um.

Ich hatte nun in dieser Zeit einen Diabetes, eine Depression, ein Basaliom wurde mir rausgeschnitten. Ich gehe pünktlich zur Brustkrebsvorsorge und der Darmkrebs wird auch abgescheckt. Alles in allem habe ich den Glauben an ewig währende Gesundheit verloren, war ich doch vor der Krebserkrankung ausser Schnupfen und Blinddarmdurchbruch nie krank...bis dann der Krebs kam. Nun achte ich mehr auf mich und das tut gut.

Vom "Kämpfen" lese und schreibe ich nicht gern. Ich habe nie "gekämpft", sondern habe brav alle Therapien ertragen und (fast) nie den Optimismus verloren. Das mit dem "Kämpfen" fühlt sich so an, als würden die, bei denen die Therapie nicht anschlägt, "keine Kämpfer" sein, was ja nun absoluter Quatsch ist. Als man mein Rezidiv feststellt, war ich so enttäuscht und verletzt, bin dann aber die neue Therapie angegangen und habe den Ärzten vertraut. Wie sollte ich auch "kämpfen", wo ich doch den unsichtbaren Feind nicht kannte.

Hoffentlich schreiben hier noch viele andere, denn es tut gut, auch mal zu lesen, wenn jemand es geschafft hat. Und nicht, wie es sonst verständlicherweise ist, sich hier im Forum nicht mehr blicken lässt (obwohl es absolut verständlich ist.... geht mir auch so)
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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