AW: Chemotherapie bei Hodenkrebs
Tach zusammen,
Ich bin fast fertig mit der 3. PEB-Zyklus. (Hoffentlich ist alles gut gegangen!)
Ich wollte dir meine Erfahrungen berichten. Meine erste Zyklus fing mitte Mai an. 6 Tage Stationär und am 9. sowie 16. Tag ambulant in der Uniklinik Essen. Der erster Tag war ich damit beschäftigt die Voruntersuchungen zu machen- Lungenfunktion, Hörtest, Blutuntersuchungen, EKG sowie den ZVK (Zentral Venenkatheder) zu legen. Es ist unüblich ein Port sich legen zu lassen wenn mann weniger als 5 Zyklen bekommt (so der Klinik). Danach, sich langweilen 5 Tage im Krankenhaus. Nebenwirkungen- keine Spur. Ich war nur min. 8 Std. an meine Hackenporsche gebunden. Ich konnte aber auf das Krankenhausgelände gut herumlaufen- es ist ja dort nicht gerade klein. Essen und trinken waren dort kein Problem.
Als ich nach Hause kam, fingen die Probleme an. Wenn du auf irgendetwas lust hast zu essen, tu es! Bei mir velor ich leider den Geschmacksinn für Salz. Ich habe daraufhin nur noch Süsses gegessen. Chips und Pommes ohne Salzgeschmack ist echt widerlich. Ich glaube es wird dir vollkommen egal sein, ob du zunimmst. Bei mir schwankte mein Gewicht zwischen -1 und +6 Kilo- PRO TAG. Ich habe 5 bis 6 Liter Infusion am Tag bekommen.
Du solltest nach der stationäre Behandlung reichlich trinken. Egal wie übel es dir geht. Ich war nach dem ersten Tag vollkommen dehydriert. Ich konnte kaum hören und hatte fast keine Stimme mehr. Man muss ja gefühlte 20 mal pinkeln am Tag.
Ich weis nur, dass jeder anders auf der Chemo reagiert. Du wirst es anders erleben als ich es getan habe. Ich wurde nur auf deine Gefühle achten (wie es dir geht). Wenn dir Übel ist und die Medis nicht helfen, lass dir was anderes geben. Hast du hunger, dann ißt was. Willst du alleine sein- sag es. Es war mir egal was die anderen dachten. Es ist mein Körper und mein Leben.
Viel Glück,
Jason
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