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Alt 22.11.2009, 01:27
babs12 babs12 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2009
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Standard AW: wer wird nur noch palliativ behandelt?

hallo Ihr Lieben,

täglich drei chemotabletten haben nun bewirkt, dass die leuks auf 41 000 runter sind. doch das blut ist innert einer woche auf 7 und die thrombos waren sogar nur noch 4 ooo.

bevor ich wusste, dass die leukos runterwaren, denn sie waren drei wochen trotz chemo auf 117 000 wollte ich eigentlich nicht mehr. bin so mager und die schwäche ist enorm. mein onkologe meinte dann, er sei der chef gg, wir hätten das so abgemacht und mit den 41 000 leuks werde nicht gestorben ggg. also am dienstag zwei transfusionen und einmal thrombos. schon während den transfusionen bekam ich grossen hunger und verdrückte dann im auto einen hamburger.

psychisch geht es mir immer noch gut und schmerzen habe ich kaum. abends nehme ich prophylaktisch ein dafalgan 1 mg. mein pflegebett ist gold wert.

heute waren meine söhne da und mein enkel, der im dezember 1 jahr alt wird. habe mich unheimlich gefreut, war zu tiefst erschöpft und nun kann ich nicht schlafen. die kleinste aufregung ob gut oder schlecht, raubt mir den schlaf.

auch habe ich sonst kaum mehr besuch, denn ich will die kräfte die mir noch bleiben für meine familie aufbewahren. am donnerstag kommt die pfarrerin, der ich dann meine beerdigung mitgebe. habe alles aufgeschrieben. hoffe nun, dass sie nicht zu sehr in die tiefe geht, denn ich möchte nicht plötzlich angst bekommen. im haushalt machen, kann ich praktisch nichts mehr. bis mittag liege ich im pflegebett, höre musik oder lese. es verbraucht auch sehr viel kraft die körperflege zu machen. duschen kann ich nicht mehr, denn der wasserstrahl tut mir auf der haut weh, also nur noch körperwäsche.

mittags stehe ich auf und wechsle ins wohnzimmer wo ich wieder liege. zwischendurch mache ich ein paar kleinigkeiten und sonst nichts. habe eine freundin, die mir einmal die woche nun für 2-3 stunden die wohnung putzt. freue mich nachher immer riesig. essen mag ich nicht mehr viel und man sieht es an meinen ärmchen und die oberschenkel beginnen nun auch falten zu bilden. ja, der krebs ist eben hungrig.

nun wünsche ich Euch von herzen alles Liebe, viel Kraft, keine Angst und keine Depressionen. fühle mich selbst nie allein, habe immer das gefühl, jemand sei bei mir. ob es mein schutzengel ist??? hoffe die letzte zeit auch so in frieden verbringen zu können. sobald ich nicht mehr gehen kann, werde ich auf die palliativabteilung ins spital gehen.

in Liebe Eure
Babs