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Alt 18.01.2005, 09:28
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,

ein in 02/2004 diagnostiziertes, bereits metastasiertes, BC (Adeno) wurde ab 07/2004 Erstlinie mit Iressa behandelt; zuvor wurde wegen multipler Hirnmetastasen in 02+03/2004 eine Ganzkopf-
bestrahlung sowie in 06/2004 eine Bestrahlung der LWS durchgeführt. Iressa hatte sehr gut angeschlagen: Mit Partial-
remissionen des Primärtumors (ca. 70%ige Verkleinerung), der pulmonalen und mediastinalen Metastasen, die auch mittels CT nicht mehr nachzuweisen waren, Partialremissionen der cerebralen Metastasen sowie PR der hepatischen Metastasen. Diese Therapie schlug ca. 6 Monate an; jetzt wieder progrediente Befunde für Kopf, Leber und Knochen. Einzig die Situation auf der Lunge ist noch stabil!
Es wurde eine Chemo mit Navelbine und Mitomycin eingeleitet; nach Rücksprache mit der Fa. AstraZeneca wurde von dieser dringendst empfohlen, die Iressa-Therapie auch während der Chemo weiter laufen zu lassen, da 1. die Lunge offensichtlich noch auf die Iressa-Therapie reagiere und 2. ein, durch das plötzliche Absetzen von Iressa, noch progredienteres Wachstum verursacht werden könnte.
Nun zu meinen Fragen:
1. Sehen Sie das ebenso? Sollte aus den o. a. Gründen die Therapie mit Iressa weiterlaufen und wenn ja, wie lange? Bis die Situation auf der Lunge nachweislich auch progredient ist?
2. Sie hatten, soweit ich mich erinnere, in diesem Forum schon einmal den Einsatz von Tarceva auch nach Resistenz des LK-Patienten auf Iressa empfohlen. Sollte man das in diesem Fall ggf. auch ausprobieren, wenn die nun durchzuführende Chemo nicht greifen sollte? Es gibt doch seit neuestem auch einen Test zur Überprüfung der Existenz von EGF-Rezeptoren auf LK-Zellen; sollte man einen solchen möglicherweise vorher durchführen lassen? Wissen Sie möglicherweise, wo man diesen Test machen lassen kann, was er kostet und ob diese Kosten von der Krankenkasse übernommen werden? M. E. wäre es ja wichtig, zu wissen, ob sich wieder Zellen mit EGF-Rezeptoren gebildet haben, bevor man möglicherweise Tarceva einsetzt, da dieses Medikament auf der Grundlage der EGFR-Blockade arbeitet?! Wie kommt man an Tarceva? Ist es möglicherweise in Deutschland bereits zugelassen und man kann es kann normal über ein Rezept erhalten? Zahlen die Krankenkassen Tarceva oder geht die Rennerei, die wir hatten, um eine Kostenübernahme für Iressa zu erhalten, dann wieder von vorn los? Oder besteht nur die Möglichkeit, über entsprechende klinische Studien an Tarceva zu gelangen, wobei man ja in diesem Fall auch wieder befürchten müßte, daß der Patient in den Arm kommt, in dem nicht mit einem Verum, sondern einem Placebo behandelt wird?
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir Ihre Sicht der Dinge mitteilen könnten und ggf. auch für mich ein paar kleine Anhaltspunkte oder Stützen, an denen ich mich als Laie orientieren könnte!!!
Vielen Dank im voraus!