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Alt 10.09.2013, 23:51
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Marbi Marbi ist offline
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Standard AW: Bestrahlen/Chemo oder Komplett OP?

Werner
... die Entscheidung ist gefallen. Lass es auf dich zukommen und vertraue auf deine Ärzte und scheue dich nicht, bei den auftretenden Problemen mit deinen Radiologen und Onkologen zu sprechen - sie können einschätzen, ob diese serienmäßig oder nicht sind (Bakterien, Pilze etc.). Gemeinsam mit ihnen und allen hier wirst du es durchstehen, alle stehen hinter dir, als ständige Ansprechpartner.

Wangi,
ja, ich bin den Ärzten hier von Herzen dankbar. Vor allem über die tiefe Menschlichkeit im Umgang mit ihren Patienten - und da schließe ich die Mitarbeiter der gesamten Onkologie nicht aus, die immer ein freundliches Wort und ein Lächeln auf den Lippen hatten. Außerdem die tägliche Ansprechmöglichkeit unserer Onkologin ohne Terminvereinbarung - einfach kommen und warten bis ein paar Minuten Zeit ist. Auch ohne dem Beisein des Patienten wurden mir zwischendurch Fragen beantwortet. Sie war ihm Ärztin und mir Psychologin zugleich und das in Alter von Mitte dreißig. Meinen Respekt für diesen Einsatz! Die gesamte Behandlungszeit dauerte über sieben lange Monate und ist in dieser Weise hier Standard bei fortgeschrittenen metasierten Tumoren dieser Art. Die gesamte Strahlendosis war 80 Gy! und es wurde der obere Brustkorb mitbestrahlt ... und ich denke, dass wohl auch jeder Körper anders auf eine so einschneidende Behandlung reagiert. (Vorab Giftcoctail: 3 x Chemo jedesmal Caboplatin + 5FÜ Dauerinfusion 5 Tage + Dolcetaxel/Taxotere). Begleitend zur Radiologie dann wöchentlich noch einmal 6 Wochen von 9 Wochen (Carboplatin+Dolcetaxel). Dann wurde das Risiko für die Nieren zu groß und das einzugehen, wurde nicht als nötig befunden.

Nicht zu vergessen
... das stets sonnige Wetter (z. Zt. 26 Grad) und die relativ hohe Luftfeuchtigkeit spielen hier wohl auch eine große Rolle beim Allgemeinbefinden, vor allem im Bezug auf die Mundtrockenheit. Hektik ist hier meist ein Fremdwort - auch im Hospital trotz Menschenmassen. Die nächste große Straße liegt einige Kilometer entfernt. Das Meer liegt vor der Tür und wir sind von Pinienwald umgeben, also ein optimales und gesundes Klima, das man nicht unterschätzen sollte.

Also Werner
... Augen zu und durch, irgendwann ist es vorbei und dann wird die Zeit zeigen, wie schnell man wieder zur alten oder neuen, veränderten Form aufläuft und was man daraus macht. Niemand weiß was die Zukunft bringt. Auch deiner Familie wünsche ich viel Kraft, denn auch ich muss erst wieder langsam Luft holen, zu mir kommen und wieder lachen lernen. Ich merke erst jetzt, wie schwer es war.

Bis bald, Maria
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10.11.2012 DIAGNOSE: T3N2bM0 - Oropharynx Zungenbasis/Ummantelung der Halsvene (inoperabel)

Drei Zyklen Chemotherapie
Totalremission

40 x Bestrahlung (IMRT) + Chemotherapie = tumorfrei
(vergrößerte Lymphknoten = Fibrose)

Geändert von Marbi (11.09.2013 um 09:09 Uhr)
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