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Alt 03.02.2007, 15:48
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte und viele offene Fragen

Liebe Moni!
Es freut mich so zu lesen, daß es Dir schon psychisch besser geht! Das ist wirklich toll! Auch wenn Du in ein Loch fällst, hier ist immer jemand, der einem die Hand entgegenstreckt. Wirklich, ich habe es auch erfahren.

Liebe Moni, ich glaube, die Schwierigkeit ist, das Leben oftmals so anzunehmen, wie es ist. Mein Lieblingsspruch ist zur Zeit " Es ist wie es ist" - und ich fühle, es ist verdammt schwer, sehr schwer, so zu leben. Zurückzuschauen und zu denken, was alles war, tut weh, macht es einem doch den Verlust deutlich, den man erlitten hat. Aber ich bin so dankbar für mein schönes Leben- auch jetzt erlebe ich viele schöne Dinge. Weißt Du, mir hat man schon öfter gesagt "Nee, mit Dir will wirklich niemand tauschen!" - da sage ich dann immer " Aber ich will doch auch mit niemandem tauschen" Es ist mein Leben, auch jetzt. Ich werde niemals niemals niemals diesen Krebs akzeptieren, werde rebellisch sein. Ich werde niemals etwas Positives in ihm sehen, einfach, weil ich es nicht will. Ich brauche diese Erfahrung nicht, aber ich habe keine Wahl. So muß ich denn das Beste daraus machen. Ich weiß, wenn jetzt die Therapien aufhören, wird der Kopf zur Ruhe kommen und das Herz wird weinen und schluchzen und dem nachtrauern, was war und vor dem Angst haben, was kommen könnte... Das wird Arbeit und Veränderung, aber ich habe auch da keine Wahl. Ich muß mich dem stellen. Es ist oft irre schwer, sehr sehr schwer. Liebe treibt mich voran. Liebe zu meiner Familie...und auch zu den vielen wunderbaren Menschen, die ich kennengelernt habe, Menschen, die immer eine starke Hand, eine Schulter, ein warmes Wort haben- Menschen, die ich hier im Forum gefunden habe. Sie alle pflastern mit ihren Emotionen meinen Weg. Ich werde gehen, immer weiter und weiter, bis ich auch diese Entscheidung nicht mehr treffen kann. Ich habe es schon öfter geschrieben: Der Krebs hat mir sooo viel genommen, aber alles bekommt er nicht. Ich werde ihm niemals mein Lachen opfern und nicht meine Fähigkeit, zu lieben!!!

Uff! Was wollte ich Dir damit nun sagen? Moni, es ist nicht "schlimmer", daß ich krank bin als daß Du es bist. Es ist alles schlimm. Für jeden von uns. Jeden Tag und immer wieder erkranken Menschen. Wege enden zu früh oder schmerzhaft. Das ist schlimm, finde ich. Der Verlust der Selbstverständlichkeit des Lebens. Egal, in welchem Alter es einen trifft. Alle träumen von einem sanften Entschlafen im Alter. Es ist immer schlimm, wenn Träume zerplatzen!

Ich nehme Dich mal fest in den Arm und danke Dir sehr für Deine lieben Worte und Dein Gebet!

Ich denke an Dich,

hope