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Alt 27.12.2006, 10:19
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Jelly Jelly ist offline
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Registriert seit: 15.02.2005
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe sunnypunkie-Eva,

es ist gut, daß Du hier angekommen bist, wir Betroffenen sind sehr froh, wenn wir Angehörige haben, die uns zuhören, die für uns da sind und für uns kämpfen, haben aber selbst oft nicht die Kraft Euch Angehörigen mit zu stützen, daher ist es gerade für die Angehörigen wichtig, einen Platz zu haben, in dem sie all ihre Sorgen und Ängste bringen können, damit wieder Kraft da ist für den weiteren Weg, ich bewundere Euch Angehörigen so sehr, mein Mann ist auch immer für mich da, hätte den langen Weg ohne ihn nicht geschafft, bin ihm so dankbar.

Die Gedanken an den Tod sind auch bei mir sehr oft da, vor jeder Untersuchung, kann mich dagegen auch nicht wehren. Habe mein Abschiedsfest auch schon durchgeplant, Musik ausgesucht, einen Brief entworfen, der vorgelesen werden soll, selbst die Sitzordnung hab ich schon im Kopf, aber ich finde das nicht schlimm, gerade diese Arbeit an dem Brief hat mir wieder viel Ruhe gegeben, als ich ihn geschrieben hatte, war ich erleichtert, hat nicht mehr in meinem Kopf gespukt, er war dann da und ich kann wann immer ich will, daran arbeiten. So wird es Deinem Freund auch gehen, er will mit der Einladungsliste nur zeigen, wen er dabei haben möchte und wer nicht eingeladen werden soll, das ist doch OK. Das er aggressiv und trübsinnig geworden ist, kann auch mit der langen Chemo zusammen hängen (Fatique-Syndrom), da würde ich Hope Recht geben, es ist gut, wenn er mal einen Psycho-Onkologen aufsucht, vielleicht hilft es ihm, den Boden unter den Füßen wieder zu spüren.

Bleib bei uns und wann immer Du schreiben möchtest, hier findest Du viele Menschen, die Dir zuhören oder lesen, und die Dir gerne antworten.

Liebe Grüße
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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