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Alt 29.09.2007, 19:55
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Liebe Gabi, liebe Ulla, ja diese Gedanken sind es die mich ganz besonders bewegt haben. Ganz konkret. Letztendlich hat auch niemand erwartet, dass ich gekommen wäre. Danke für eure Antwort, es hat gut getan.

Insgesamt ist meine Verfassung z.Zt. nicht so wirklich toll. Nicht falsch verstehen, ich habe keinen akuten gesundheitlichen Grund dazu. Mir fällt nur im Augenblick der Umgang mit dem Krebs und seinen Konsequenzen sehr schwer. Die Diagnose und die daran anschließenden Wochen sind jetzt 2Jahre her. Dadurch rückt das alles wohl noch mal besonders in den Fokus. Unser mittlerer Sohn geht zum Studium nach Mainz. Ich freue mich für ihn und mir macht es Angst. Auch, wenn es nicht so furchtbar weit ist, aber halt auch nicht mehr grad um die Ecke. Es löst einige Gedankengänge aus. Bislang hat er hier in der Stadt gewohnt und man hat sich doch häufiger manchmal eben nur kurz gesehen. Wir haben als Familie noch einen Teil gemeinsamen Alltag gehabt. Unser Ältester wohnt in Bremen, d.h. ist auch nicht soweit. Unsere Tochter ist noch zu Hause, z.Zt. wohnt ihr Freund bei uns, da er Probleme zu Hause hat. Mit Grauen denke ich an das Auslandsstudium unserer Tochter, das im nächsten Jahr auf uns zu kommt. Neuseeland solls wohl werden. Sie weiß nicht, welche Angst ich davor habe. Natürlich weiß sie, dass es auch für uns eine große Veränderung und Umstellung ist.
Abgesehen davon, meine Gedanken drehen und kreisen. Sie drehen ständig im Kreise um den Zeitpunkt meines Todes, was ich alles nicht mehr erleben werde, wie es dann sein wird Da ist auch die bange Frage, wie wird es sein, wenn es mir wirklich schlecht geht.u.ä. Sicher kennt ihr vergleichbare Zeiten. Ich weiß nicht, ich möchte meinen Mann nicht noch mehr belasten als er es eh schon ist. So red ich nicht mit ihm über meine derzeitige Verfassung. Nach außen erscheint, glaub ich, alles wie meist. Letzte Woche hatten wir einen sehr schönen Abend mit unseren Kindern und deren Partnern. Abschiedsessen für den angehenden Studenten. Das hat gut getan, es ist Arbeit, die ich gerne mache, auch wenns anstrengend ist. Man kann dann zwischendurch dieses Gedankenkreisen unterbrechen. Sicher wirken sich auch schon die Mitte Oktober anstehenden Kontrolluntersuchungen in meine Gedanken aus. Ich weiß nicht, ob ich mit einem helfenden Gespräch noch lange warten sollte. für November habe ich einen Aufenthalt in der Habichtswaldklinik in Kassel vor. Bei der Beihilfe habe ich es eingereicht, 4Wochen Bearbeitungszeit. Ob ich die Zeit bis dahin geregelt kriege? Vielleicht sollte ich, wenn ich es nicht alleine schaffe meine Gedanken wieder ein wenig im Zaum zu halten, doch vorher einen Termin machen.
Es hat aber schon ganz gut getan hier etwas aufzuschreiben. Nicht wirklich geordnet, aber so sind die Gedanken ja auch nicht.
Ihr Lieben, ich hoffe, dass es eurer Psyche besser geht, als es z.Zt. bei mir ist.
Ich wünsche allen die geistige und psychische Kraft mit den Schwierigkeiten, die unsere Gesundheit bzw. Krankheit uns bereitet umgehen zu können.
Liebe Grüße Irmgard
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