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Alt 23.07.2017, 21:01
TaraN TaraN ist offline
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Standard Trauerbewältigung

Hallo ihr Lieben!

Vielen Dank für die Beileidswünsche. Es ist nun schon fast einen Monat her, dass mein Vater von uns gegangen ist und es kommt mir tatsächlich wie eine Ewigkeit vor. Was meinen Trauerprozess betrifft, so bin ich überrascht, dass ich nicht dem "erwarteten Muster" von Trauerattacken und Tränen verfallen bin. Tatsächlich überkommt es mich einige male, aber generell bin ich doch recht stabil. Was anders ist, ist dass ich meinen Vater nun in den schönen Dingen wie die Sonne, wenn sie durch die Wolken bricht, sehe. So habe ich das Gefühl, er ist stets mit mir. Ich bin mir jedoch bewusst, dass solch ein Glaube weit hergeholt klingen kann. In jedem Fall, erfreue ich mich ihn so wiederzuerkennen.

Ich habe zudem ein Briefbuch an meinen Vater angefangen, in dem ich ihn so adressiere, als würde ich mit ihm reden und ihn um Rat bitten. Im ganzen Alltagstrubel, hilft es mir Andacht zu halten und ihn wieder in mein Leben zurückzuholen.

Meine verbleibende Familie, so wie ich, reitet auf "Wellen des Optimismus". Mal sind wir voller Lebenslust, mal zicken wir uns gegenseitig an. Meine Mutter betont immer wieder sich allein gelassen zu fühlen und da werde ich meistens sauer. Seit dem Tod bin ich fast jedes Wochenende bei ihr und habe manchmal das Gefühl, ein Eimer zum entleeren von negativen Gefühlen zu sein. Das ist verletzt mich immer wieder, weil ich selber genau den selben Schmerz wie sie durchlebe und sie auf ihrer Position verharrt. Naja, ich denke mal, dass dies alles normal in der Trauerbewältigung ist.

Ich vermisse ihn jeden Tag, aber ich bin auch dankbar, dass er so lange und so intensiv bei mir war.

Ich drücke euch fest
Eure TaraN
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