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Alt 11.12.2014, 18:42
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Standard AW: Infektion mit einer MUTARS-Endoprothese

Hallo Stuggi

Wie das mit der Infektion los ging?

Ich fang mal von da an, wo ich vermute, das es ab da losgegangen ist. Ich hatte Anfang September einen Treppensturz gehabt. Hat heftig weh getan. In der Nacht hatte sich dann ein Erguss gebildet. Bin dann am nächsten Tag (Samstag) bei mir in die Notaufnahme. Nach 5 Stunden warterei bin ich dann mal dran gekommen. Der Arzt röntgte das Knie und sagte mir dann, dass ein Bluterguss sich gebildet hatte. Das müsste punktiert werden. Also gesagt, getan. Blut wurde auch noch abgenommen. Aber alle Werte waren normal. Nach 2 Wochen war alles wieder weg und konnte wieder normal (mit 1 Stütze) laufen.

Am 14. Oktober wollte ich früh aufstehen, nur ging es nicht, da ich plötzlich sehr starke Schmerzen im Knie hatte. War auch wieder ein bisschen angeschwollen. Also bin ich zum Arzt. Diesmal zu meinen Chirurgen. Er hatte sofort einen Verdacht und gab mir einen Einweisungsschein mit, falls ich stationär aufgenommen werden müsste. Also rief ich in der Uniklinik Dresden an (Bin da seit meiner Krebserkrankung vor 14 Jahren in Behandlung). Solle gleich am nächsten Tag reinkommen. Die Ärzte wollen sich das anschauen. Also rein in die Notaufnahme der Uni Dresden. Die übliche Untersuchungen eben und dann sagte der Arzt, dass sofort operiert werden müsste. Das Blutbild sei nicht in Ordnung. Also gegen Nachmittag sich das hübsche Op-Hemdchen angezogen und ab in den Op. Gelenkspülung unter lokaler Betäubung. Ab Bauchnabel alles taub. Wie die Nacht war, brauch ich ja nicht sagen.

Leider hatte sich das Blutbild nicht verbessert und die Ärzte meinten, dass gewisse Teile der Prothese ausgetauscht werden müssten, wegen den Bakterien. Also 5 Tage später wieder eine Op unter gleicher lokaler Betäubung (Hätte lieber geschlafen). Prothesenteile ausgetauscht und mich unter Antibiotika gestellt. Ab da wurden die Werte wieder besser. Nach 3 Wochen KH konnte ich es verlassen und gleich in die Reha. Leider hat die Reha nicht das gebracht, was sie sollte. Auch musste ich wieder 3 Tage stationär in Dresden aufgenommen werden. Erneuter Erguss im Knie. Aber diesmal nicht schlimm gewesen.

Nun sitze ich zuhause und gehe 3 mal die Woche zur KG. CRP-Wert wird auch immer kontrolliert. Momentan wieder leicht erhöht, aber nicht dramatisch. Will jetzt mal hoffen, das mein Körper jetzt mal anfängt, die restlichen Bakterien abzubauen, damit ich mal wieder fit werde.

Ich hatte schon soviele Probleme mit den Bein und der Prothese, ich könnte da glatt ein Buch darüber schreiben. Und ich muss auch sagen, dass es mir bis zum Hals steht. Jedesmal irgendwas mit den Bein. Das nervt echt tierisch

Ausserdem haben die Ärzte ja gesagt, wenn die Infektion wieder kommt, wäre das die optimale Lösung. Weil ein kompletter Prothesenaustausch nicht garantieren kannn, dass dadurch auch die Infektion weg geht. Die Bakterien greifen nämlich auch die Knochen an. Und wenn an den Knochen dann was ist, sieht es dann echt übel aus. So können die Ärzte wenigstens den restlichen Knochen retten, damit ich dann mit einer Prothese versorgt werden kann. Also würde ich auch die Amputation vorziehen. Klar ist es schöner, wenn man seine eigenen Beine hat. Aber man muss in Leben eben Kompromisse eingehen. Das Leben ist kein Ponyhof

lg Stephan
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