Einzelnen Beitrag anzeigen
  #173  
Alt 03.04.2003, 17:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Interferon-Therapie

liebe birgit,
habe mir nun noch einmal alle unterlagen zusammengesucht und schreib dir mal alle infos auf.
1. operation im nov 1995. ergebnis: pagetoides melanom clark 1 breslow : <=0,3 mm. nachopration mit sicherheitsabstand dez 1995. mir wurde mündlich ein anderer befund genannt. z.b. clark
ii. aller 6 monate kontrolle bei der tumornachsorge, kein ct, kein tumormaker wurden gemacht. 1998 auf meinen wunsch ultraschall-kontrolle der lymphknoten. rechts inguinal 13mm grosser lk, nach punktion ohne befund.
sept 2002 bemerke ich einen vergrösserten lymphknoten rechts. oktober 2002 entfernung dieses grossen + 2 kleiner lymphknoten in der rechten leiste. befund . 3X2X2 cm grosse lymphknotenmetastase im vergrösserten lymphknoten. die anderen 2 und leber ohne befund. dez 2002 totale entfernung aller lymphknoten in der rechten leiste. alle ohne befund.
ab jan 2003 teilnahme an der studie " zur prüfung der wirksamkeit einer adjuvanten langzeittherapie mit peg-intron gegenüber beobachtung allein bei patienten mit metastasiertem melanom im stadium IIIb nach operativer metastasenresektion.
arm a ( also ich) behandlung mit spritzen in die haut mit peg-intron 6.0 mikrogramm pro kg körpergewicht einmal wöchentlich für zunächst 8 wochen als einstiegsdosis (mit dieser hohen dosierung bin ich im jan 2003 psychisch und physisch zusammengebrochen und musste 10 tage ins spital), dann wird über die folgenden 5 jahre einmal in der woche 3.0 mikrogramm (bei mir inzwischen auf 1.0 reduziert) peg-intron gespritzt.
meiner meinung nach ist das peg-intron von der firma essex ag in luzern.
wenn du mehr infos brauchst, kann ich meinen freund bitten, die unterlagen einzuscannen und ich kann sie dir privat mailen.
übrigens braucht man für die nebenwirkungen 3 seiten a4.
nummer der studie: EORTC Trial 18991.

so nun aber zu deiner eigentlichen mail.
ja, bei mir war der wusch sehr gross alles mögliche zu tun, damit keine metastasen mehr kommen. daher habe ich mich auch für die peg-intron therapie entschieden. ich hatte angst verrückt zu werden, wenn ich wieder nur abwarte und zu den kontrollen gehe. und so lange ich es kann, mache ich auch die therapie, aber wenn es nicht mehr geht, dann mache ich schluss.

mir sagte die betreuende ärztin, dass ich auf grund der hohen nebenwirkungen die chance habe, dass das peg-intron wirkt (responder). die patienten ohne nebenwirkungen wären nonresponder und bei denen würde es auch nicht anschlagen.

auch hat der chefarzt im spital davor gewarnt, nun aufzudrehen und alles erleben zu wollen, was ich vielleicht durch die krankheit später nicht mehr schaffe.
natürlich lebe ich hier und jetzt und ich sehe jeden tag als ein kleines geschenk und mache das beste drauss.
leider ist die familiäre situation bei uns nicht so günstig und so bekomme ich sicher nicht die ruhe, die ich eigentlich brauche. aber mein freund liebt mich von ganzem herzen und unterstützt mich, wo er kann.

ich werde mir das alles in ruhe noch einmal durch den kopf gehen lassen und die ärztin beim termin im mai löchern.

vielen dank für deine ehrlichen worte.

alles liebe
pelle
Mit Zitat antworten