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Alt 08.01.2006, 20:50
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Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
Ort: Thüringen
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo Ihr Lieben,
also ich weiß nicht so recht, darf ich Gerhards Thread jetzt so "benutzen" um mich über Gott auszulassen..? Eine Diskussion sollte es ja sowieso nicht sein, denn jeder darf glauben und sagen was er will und jeder braucht auch etwas anderes um sich daran fest zu halten.

Kein Mensch ist *umsonst* gestorben.......kein einziger den ich begleitet habe und auch meine Mutter nicht.
Wertvolle Dinge haben mir diese Menschen mitgegeben.Ich habe von ihnen lernen dürfen für mein weiteres Leben.
Durch meine Trauer um meine Mutter,um meine Freundin,meine Kusine etc. bin ich reifer geworden......ich habe in dieser Zeit gelernt auf meine Gefühle zu hören,meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen und vorallem mir SELBST in die Augen zu sehen.


Liebe Anny, ich denke schon, dass letztendlich viele Dinge einen Sinn machen, alles ein Kreislauf ist, aber ich wehre mich gegen die Vorstellung, dass das alles von einem "liebenden Gott" als Regisseur "geplant" wird. Das bedeutet, er nimmt soviel Leid, Schmerz und auch Chaos (auch an und mit Kindern) in Kauf um uns zu formen !!!??? Ist das nicht der Gipfel der Arroganz sich anzumaßen, Kreaturne der Qual auszuliefern, um einen anderen Menschen zu einem besseren Menschen zu machen, ihn quasi "mitfühlend" umzuerziehen??? Also ich bin überspitzt ausgedrückt, als Mutter von drei Kindern noch nie auf die Idee gekommen einem meiner Kinder körperlichen Schaden zuzufügen, um die anderen zum Mitgefühl und zur Hilfe an dem kranken Kind zu erziehen. Ein Mensch als Opfergabe, damit die anderen die Chance bekommen sich selbst zu erkennen, feinfühliger zu werden...? Wie feinfühlig ist das, was kann das "Opfer" dafür??? Dieses Opfer finde ich eindeutig zu viel, überheblich und anmaßend.
Ich weiß, ich "tobe" mich hier scheinbar an dir aus, du hast geschrieben, dass du Gott auch nicht so personifiziert siehst - nimm` es bitte nicht an dich gerichtet, ich nehme deine Worte nur um meinen Standpunkt erläutern zu können - wie gesagt vielleicht ist das ja auch nicht der richtige Blickwinkel.

Ich finde es sehr wichtig, was du tust und ich glaube gern, dass es ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist einen Sterbenden zu begleiten. Ich hatte im KH auch so liebe Seelen wie dich zur Seite, die allerdings überrascht waren, dass ich durch gehalten habe - was in Anbetracht der Liebe zu meinem Mann für mich das Normalste und Einzige war was ich tun konnte.

Gerhard - ich wünsche dir eine Ruhe bringende Nacht, du bist so ein lieber Mann - ich glaube so ähnlich wäre mein Liebster auch gewesen, wenn ich die Kranke gewesen wäre! Leider fällt mir kein tröstendes Wort für dich ein, deshalb : Liebe Grüße Petra
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