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Alt 16.07.2013, 20:51
Yalema Yalema ist offline
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Registriert seit: 26.04.2013
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 1
Standard Ein neuer Schicksalsgenosse stellt sich vor ..

Auch ich möchte mich mit meinem ersten Beitrag hier im Forum erstmal vorstellen:

Ich bin männlich wohne in Frankfurt am Main und bin 52 Jahre alt.

Nachdem mein Hausarzt im Sommer 2012 bei meinem jährlichen Check einen erhöhten CRP-Wert festgestellt hatte und der auch nach einer erneuten Kontrolluntersuchung nicht niedriger wurde, meinte er, dass dem energischer nachgegangen werden müsste. Eine Zahnbehandlung sowie eine Überprüfung der Stirnhöhlen, Nebenhöhlen usw. wurde durchgeführt, aber der CRP-Wert blieb konstant bei ca. 20. Der nächste Schritt war eine Ultraschall-Untersuchung plus Magen- und Darmspiegelung. Der Internist meinte zwar zuerst, dass wir mit diagnostischen Kanonen auf therapeutische Spatzen schießen würden, meinte aber, dass ab Mitte fünfzig eine Darmspiegelung sowieso sinnvoll sein würde.

Dann ging alles ganz schnell: Bei der Sonographie wurde im November eine "tumoröse auffällige Rundformation auf der linken Niere ca. 8 cm sowie eine Rundformation auf dem Pankreas ca. 2 cm" festgestellt. Zwei Tage später wurde ein CT gemacht und da bei der Magenspiegelung auch bereits eine Gewebeprobe entnommen wurde erhielt ich nochmals zwei Tage später die Diagnose: klarzelliges Nierenzellkarzinom.

Nach den üblichen Untersuchungen (CT Thorax und Abdomen, Schädel-MRT und Ganzkörperskelettszintigraphie) im Krankenhaus wurde mir am 5. Dezember 2012 die linke Niere nach vorangegangener Embolisation samt Primärtumor komplett entfernt. Meine Tumorklassifikation ist T3a-N1-G2-M1-R0.

Kurz vor Weihnachten startete ich mit meinem 1. Zyklus Sutent (50mg). Derzeit bin ich Ende des 5. Zyklus. Im Vergleich zu dem, was ich hier im Forum von vielen anderen Schicksalsgenossen gelesen habe, vertrage ich Sutent recht gut. In der dritten und vierten Woche kämpfe ich immer mit Übelkeit und Müdigkeit und mein Blutdruck erhöht sich. Des Weiteren bin ich relativ anfällig für einfache Infektionskrankeiten was an meinen niedrigen Leukozyten-Werten liegt.

Momentan habe ich Metastasen in der Bauchspeicheldrüse, der Lunge und in diversen Lymphknoten sowie einige subkutane Metastasen. Die Überprüfungen nach dem zweiten und vierten Zyklus ergaben einen Regress bei den meisten Metastasen.

Neu sind jetzt leider Knochenmetastasen in der linken Hüfte und am rechten Oberschenkelknochen, die bei der ersten Skelettszintigraphie nicht entdeckt wurden ("wenn man es weiß kann man sie erkennen"). Die Knochenmetastase an der Hüfte wurde bestrahlt, größere Schmerzen verursachen sie zum Glück nicht.

Derzeit bin ich noch krankgeschrieben, kann mir aber trotz relativ wenigen Nebenwirkungen nicht vorstellen unter einer Sutent-Therapie arbeiten zu gehen. Insofern bin ich jetzt am überlegen die Erwerbsminderungsrente zu beantragen.

Vor meiner Erkrankung habe ich sehr viel Sport (Marathon, Triathlon) gemacht, was den Krebs zwar nicht verhindert hat mir aber sehr hilft mit ihm zu leben. Ich bin sportlich immer noch aktiv, allerdings auf einem sehr bescheidenen Niveau. Mittlerweile habe ich im Rahmen der Initiative "Rudern gegen Krebs" mit dem Rudern angefangen. Ich kann jedem nur empfehlen die angebotenen Sport-Programme für Krebskranke intensiv zu nutzen.

Psychisch bin ich auch "ganz gut auf der Reihe", nach einem Durchhänger am Beginn meiner Krankheit habe ich die Situation akzeptiert und vor allem auch mit der Hilfe meiner Frau gelingt es mir, das Beste aus der Situation zu machen.

So, dass war jetzt doch länger als ich ursprünglich wollte, aber wenn ich jetzt hier im Forum aktiv werde, dann sollt ihr doch auch wissen mit wem ihr es zu tun habt.

Beste Grüße Yalema
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