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Hallo Elli,

auch ich kann mit dir fühlen, wie es dir geht.

Knapp zwei Jahre nach dem Rezidv habe ich mich noch immer nicht wirklich wieder erholt nach den ganzen Behandlungen und Nachsorgen und Nebenwirkungen.

Auch bei mir macht der Darm was er will und meine Ärzte sagen mir immer wieder, dass es so bleiben wird, dass das der Tribut ist, den ich zahlen muss dafür den Krebs vielleicht dieses Mal besiegt zu haben.

Ich kenne dein Gefühl sehr gut, wenn du zur Toilette rennen musst, weil du erst so spät bemerkst, dass du musst. Und manchmal schafft man es dann nicht. Ist mir auch schon öfter als einmal passiert und ich habe dann angefangen mich zu Hause zu verbarrikadieren. Das ist zwar auch nicht der richtige Weg aber es ist nicht so hochnotpeinlich, wie wenn einem das in der Öffentlichkeit passiert.

Außerdem habe ich mich vor dem Rezidiv immer auf meine Verdrängungskunst verlassen. Aber da kommt auch irgendwann der Punkt wo das auch nicht mehr funktioniert, weil einfach absolut keine Energie mehr da ist. Und als das bei mir passierte, bin ich in eine sehr tiefe Depression gefallen und habe dann sogar versucht mir aus der Welt zu helfen, weil ich einfach physisch und psychisch total am Ende war.

ich wünsche dir viel Kraft um vor allem an dich selbst zu denken.

Lieben Gruß

blueblue