Thema: Fragen
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 13.02.2007, 14:25
Heino* Heino* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: Fragen

Hallo Jens,
willkommen im Club!
Viele Fragen, die Du da stellst, lass mich mit dem aus meiner Sicht wichtigsten anfangen:
Sprich mit Deinen Kindern behutsam aber ganz offen über Deine Krankheit. Sie sind alt genug, über dieses Thema gemeinsam mit Dir zu sprechen. Wenn ich Deine Nachricht richtig gelesen habe, ist bei Deinen Kindern im Hintergrund sicher eine große „Verlust-Angst“, deshalb solltest Du ihnen auch erklären, dass das metastasierende Nieren-Zell-Carzinom zwar eine ernste Erkrankung ist, dass man damit aber leben kann, wenn man die Metastasen bekämpft. Gib ihnen dazu gerne mein Beispiel: Ich lebe seit 14 Jahren mit dieser Diagnose und habe auch weiterhin vor, das Leben zu genießen. Nur so werden Deine Kinder auch richtig einordnen können, warum Du diese Therapie machst und was dabei mit Dir passiert. Mach’ sie so zu Deinen Partnern, denn Du wirst ihre Unterstützung während der Therapie brauchen! Meine Erfahrungen sind nach 7 Durchgängen dieser Therapie: Du wirst viel mit Übelkeit kämpfen, Fieber, Schweißausbrüche und Schüttelfrost werden den Spritzen nach ca. 4 Stunden folgen, sodass Du sicher viel im Bett liegen wirst. Trotzdem gibt es Phasen, wo man kleine Dinge erledigen kann (auch wenn ich mich meistens chauffieren ließ): sogar Autofahren geht in manchen Stunden, besonders am Wochenende. Diese Umstände sind jedoch bei jedem Patienten unterschiedlich. Nach der Diagnose, die Du uns mitgeteilt hast scheint es so zu sein, dass Du nicht unbedingt von athletischer Konstitution bist, deshalb denke ich, dass die Nebenwirkungen bei Dir nicht besonders leicht ausfallen werden, deshalb mein Rat: Achte darauf, dass Du laufend unter ärztlicher Kontrolle bist.
Die Frage, ob Du alleine den Haushalt bewältigen kannst: Klares Nein! Sprich mit Deiner Krankenkasse oder der Sozialstation in Deiner Gemeinde oder der Diakonie-Station in Deiner Kirche, denn Du wirst Haushalthilfe und Pflege brauchen, da ist es besser, das vorher auf den Weg zu bringen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Therapie
Gruß
Heino
Mit Zitat antworten