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Alt 13.04.2007, 12:08
Lilli77 Lilli77 ist offline
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Eine kurze Vorstellun:

Hallo!
Ich werde dieses Jahr 30 Jahre alt und mich bekleidet diese Krankheit nun schon 6 Jahre. Vor 6 Jahren bekam mein Verlobter (10 Jahre zusammen, er mittlerweile 34) die Diagnose Hodentumor. Der Hoden wurde entnommen, Bestrahlung des Bauchraums... Ihm folgte meine Oma (damals 81) mit einem Non-Hotkins-Lymphom, das nach 5 Chemotherapien zurück gegangen war. Dann mein Patenonkel (50 Jahre), der nach langer Qual und vielen Chemos den Kampf verlor (Tumor im hinteren Bauchraum). Die Tante (52 Jahre) meines Schatzes verstarb ca. zu gleichen Zeit mit der dritten Diagnose Brustkrebs, auch sehr qualvoll und sie hat lange gekämpft. Zwei sehr gute Freunde von uns (mitte 30 und Anfang 40): Magentumor und Stimmbandtumor. Im November 2005 bei meinem Bruder (2 Jahre jünger als ich) Diagnose Schilddrüsenkrebs. Bei der OP wurden 31 Knoten zw. Ohr und hinter dem Brustbein entfernt. 6 Radiojodtherapien, da die Tumormarker nicht richtig fielen. Vor zwei Wochen sagte man ihm, das er nun engmaschig zu Kontrolle muss, aber erstmal keine Therapie mehr bekommt, es sähe endlich gut aus. Vorgestern vor einem Jahr wurde bei Verlobtens letzter Nachuntersuchung ein Tumor im noch vorhandenen Hoden entdeckt. Kein Rezidiv, nein das unsagbare Pech einer neuen Erkrankung. Der Hoden wurde erhaltend operiert, dient aber nur noch seinem Gefühl. Anschl. 2 Zyklen Carboplatin und Bestrahlung. Und das seelische, nie Kinder zeugen zu können (wir haben eingefroren, aber die Qualität ist nicht sonderlich gut). Und nun, wo wir endlich mal aufatmen wollten, kam Ostersonntag mein Opa (fast 68) auf die Intensiv, weil er Blut spukt. Er liegt nun auf der Onko, man wartet auf die letzten Histo-Befunde, geht aber von Lungenkrebs N2 inoperabel aus.

Das war die traurige Geschichte, die mich mit dieser Krankheit verbindet. Zu mir selbst: Wie gesagt, ich bin (noch) 29, habe einen 400€ Job, bin 10 Jahre mit meinem Schatz zusammen, seit August verlobt, hätte gerne Kinder (...), und glaube das ich sonst ein recht lustiger und verständnisvoller Mensch bin... Nur im moment treibe ich etwas dahin und ziehe mich gerne in mich zurück.
Ich schreibe hier, weil ich glaube, dass ich hier auf Verständis stoße und aus Angst, meine Angehörigen noch mehr zu belasten, wenn ich so bin, wie ich im moment bin. Was nicht heißt, das wir nicht reden. Das kann meine Familie (Gott sei dank) sehr gut...

So das soll mal reichen, ist ja bald ein Roman geworden!
Viele liebe Grüße
Lilli
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