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Alt 01.07.2008, 07:20
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Zitat:
Zitat von Ronnya Beitrag anzeigen
...Mit meinen Mitmenschen rede ich gar nicht mehr über Papas Tod kann es nicht und will auch nicht..
Diese blöden Fragen nerven mich auch..( Geht es denn schon besser? Die Zeit heilt alle Wunden.Das Leben geht weiter. etc.)
Hallo? Gehts noch?
Aber das kennt ihr ja auch...
Wie geht ihr damit um?
Liebe Regina.
Ich rede auch nicht viel mit meinen Mitmenschen über Papas Tod. Wie du will ich das auch nicht... die Momente, die Erinnerungen kommen wieder hoch und Menschen, die meinen Papa nicht mal kannten, erleben mich dann in einer tiefen, intimen Stimmung – die muss ich nicht wirklich mit „Fremden“ teilen.

Mit meinen Freunden rede ich auch nicht drüber. Wenns mal dazu kommt und ich was zu sagen habe, dann natürlich schon. Aber nur wenige von ihnen können diesen Verlust nachvollziehen.
Ergo auch die Gefühle und die Stimmungen, die man hat.
Diese Standardfloskeln nerven doch nur, weil es JEDER sagen kann... natürlich geht das Leben weiter... und natürlich heilt die Zeit die Wunden... das sind halt keine neuen Erkenntnisse, die unsereinem den Schmerz erträglicher machen.
Vielleicht überspielen manche ihre Fragen und Reaktionen aus „Angst“ mir zu Nahe zu treten oder was aufzubrechen. Das müssten sie nicht, aber vielleicht zieht es sie auch runter, wenn ich anfange.
Ich mache niemandem da einen Vorwurf. Ich wusste bei einer Freundin, die vor 1 Jahr ihren Papa verlor, auch nichts zu sagen. Ich schrieb ihr einen Brief. Zu mehr war ich nicht in der Lage. Vielleicht, weil es meinem Papa da auch schon schlecht ging...

Selbst bei den Fragen „Wie gehts dir?“ von meinen Geschwistern (wohnen weiter weg) antworte ich schon nach Standard. wenn ich sagen würde „es geht“ könnte ich auf ein „Warum?“ keine Antwort geben. Ich weiß, dass sie mir dann helfen möchten, aber ich kann das komische Gefühl nicht mal bei den Wurzeln packen – wie dann vernichten?

Ich rede mit meiner Mama sehr viel über Papa... alte Geschichten, ihre gemeinsamen Reisen, schauen auch viel Bilder an (besonders meine Mama). Das ist gut. Das tut auch gut. Sie hat es am allerschwersten von uns, denn Papa war ihr Mittelpunkt. Meine Geschwister und ich haben alle unseren Job, der uns täglich ausfüllt. Sie „sitzt“ in ihrem Haus und jede einzelne Furche des Gartens, jeder Grashalm, jede Blume erinnert sie an Papa. Diese Ablenkung ist nicht vergleichbar mit unserer.

Ich bin auch froh, dass ich mich diesem Forum angeschlossen habe. Darüber werde ich viel meiner Trauer los – denke ich mal.
Ich kann es nicht in Worte fassen, aber ich habe hier einfach das Gefühl, mich erleichtern zu können.
Ich bleib auch nochn bisschen hier...
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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