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Alt 16.12.2010, 11:23
anna11 anna11 ist offline
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Standard AW: Die Wahrheit - Glioblastom IV

Liebe Anita,

es ist immer ein schwierige Frage, wieviel Informationen man jemanden zumuten kann/möchte! Die Ärzte haben mit mir immer offener gesprochen, als mit meiner Mutter. Für mich war das sehr belastend! Meine Mutter hat sich kaum mit Ihrer Krankheit auseinandergesetzt und so gut wie nie irgendwelche Fragen gestellt. Deswegen habe ich mit Ihr auch nie über Ihre schlechte Prognose gesprochen. Auf der einen Seite habe ich mir gewünscht die Ärzte würden es ihr sagen, auf der anderen Seite war ich sehr erleichtert das ihr immer noch ein Strohhalm bis zum Schluß "gereicht" wurde.Ich denke ohne diese kleine Hoffnung läßt sich die Chemo/Bestrahlung kaum überstehen.Wozu dann auch??Wenn man hört man hat nur noch 14 Monate zu leben(finde ich im übrigen nicht so gut, wenn Ärzte solche konkreten Zeitangaben machen.Arbeite selber auf einer onkologischen Station und habe seltenst erlebt das solche Zeitangaben zutreffen.Es gibt so einige Patienten die lt.Prognose nicht mehr unter uns weilen dürften und quicklebendig sind! Unsere Ärzte auf Station sind zum Glück sehr zurückhaltend mit Zeitangaben und Prozenten.).
Deine Mutter stellt nun konkrete Fragen.Ich denke,wenn jemand gezielte Fragen stellt ist er für die Antworten auch bereit. Ich würde allerdings mit Deiner Mutter in "abgeschwächter" Form sprechen und konkrete Zeitangaben von ihr fern halten und ihr nie die Hoffnung nehmen!

Ich selber hätte gerne so manches Male meine Mutter geschüttelt und ihr gesagt Du stirbst bald,weißt Du das eigentlich?! Das war aber nur mein Bedürfnis und nicht ihres! Sie ist mit der Krankheit und dem sterben ganz anders als ich umgegangen.

Alles gute für Euch

Anna
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