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Alt 01.07.2007, 13:31
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo Fahrmischer, hallo Simone, ich kann euch mal schildern, wie´s bei uns ablief. Mein Papa (65) bekam im März die Diagnose Leberkrebs (Primärtumor). Keine Metastasen. Wir bekamen gesagt, es gäbe dafür folgende Therapiemöglichkeiten:
1. Transplantation
2. Leberteilresektion
3. RFA (Radio-Frequenz-Ablation)
4. PEI (perkutane Ethanol-Injektion)
Es war dann so, dass man uns sagte, dass eine Transplantation ausscheidet, da die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Kürze auch das neue Organ wieder mit Krebszellen besiedele, sehr groß sei. Auch bekäme man mit 65 nur sehr sehr schlecht ein Spenderorgan. Eine Teilresektion schied auch aus, da die Tumore in der ganzen Leber verteilt sind. Bei der RFA werden die Tumore mit großer Hitze verkocht. Auch das ging nicht, teilweise ungünstige Lage der Tumore um sie zu erreichen. Man entschied, Papa mit der PEI zu behandeln. Dabei wird hochprozentiger Alkohol in die Tumore injiziert. Aber auch dabei kann man je nach Lage nicht alle Tumore erreichen. Auch diese Therapie wurde dann abgebrochen, da sich nicht der gewünschte Erfolg einstellte und es Papa nach dieser Prozedur immer viel schlechter ging als vorher.
Der Chefarzt erwähnte dann, dass ein neues Medikament gegen Leberkrebs auf den Markt komme. Offizielle Zulassung in Deutschland ab Januar 2008. Alle Studien seien mit gutem Erfolg abgeschlossen, die Tabletten sollen das Tumorwachstum eindämmen und bestehende Tumore sollen schrumpfen. Die Beschaffung dieses Medikaments läuft per Antrag (da noch nicht auf dem Markt) über die Krankenkasse zwecks der Kostenübernahme für diese Therapie. Es kosten dabei 112 Tabletten, diese reichen 28 Tage, 4400 Euro. Papa nimmt jetzt diese Tabletten seit 3 Wochen, er verträgt sie gut und unsere ganzen Hoffnungen liegen jetzt bei dieser Therapieform.
Wir bekamen sowohl vom Hausarzt als auch in der Klinik und vom Onkologen gesagt, dass bei einem Primärtumor der Leber eine Chemotherapie keinen Sinn machen würde. Die Nebenwirkungen hätte man in vollem Umfang bei keiner oder nur geringer Chance auf Besserung.
Ich wünsch euch alles erdenklich Gute und haltet uns doch auf dem Laufenden. Ganz liebe Grüße an euch und an alle anderen. Elke
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