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Alt 29.01.2011, 19:03
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Seminom, eine Metastase im Brustkorb/Behandlung?

Hey, kein Ding. Dafür sind wir ja da.

Tumorzentrum heißt nur: mehr oder minder großer Laden mit reichlich Fachabteilungen, die regelmäßig die unschönen bis ganz häßlichen Erkrankungen bekommen, aber logischer Weise auch sie 08/15-Patienten mit machen. Da wird halt auch viel geforscht. Vorteil ist hier: die Tumorkonferenz. Dein "Fall" wird dann mit allen beteiligten Fachrichtungen besprochen und so Deine Therapie gestaltet. Individuell auf Dich zugeschnitten. Das gibt es auch in kleineren Häusern. Aber dafür finde ich Deine Baustelle (ohne Dir Sorgen machen zu wollen) schon als eine Hausnummer zu groß.

Die Chemo kann ambulant durchgeführt werden. Auch in einem Tumorzentrum. Die meisten hier bekamen sie so wie ich auch stationär. Diejenigen die sie ambulant gemacht haben, waren aber nicht weniger zufrieden oder erfolgreich.

Mir gab der stationäre Aufenthalt (nur der erste Teil jedes Zyklus läuft dann stationär, sprich mit Aufnahmetag ca. 6 Tage) Sicherheit. Wobei es für mich eh komisch war, da ich gewissermaßen aus der Branche komme. Dann die Seiten zu wechseln und im Krankenbett zu liegen, war schon seeeehr merkwürdig.
Zurück zum Thema:
Du wirst sicher noch viele Tipps bekommen. Mein Lieblingstipp ist der, dass Du Dir für die Chemo einen ZVK (Zentraler VenenKatheter) legen läßt. Die Chemomedikamente reizen die Gefäßwände. Der ZVK enndet kurz vor dem Herzen und da werden die Medikamente durch den hohen Blutdurchfluß optimal "verdünnt". ZVK gibt es in der Regel aber nur, wenn Du auch stationär bleibst. Der ist für "draußen" leider zu anfällig und ein Stück weit auch riskant.
Bei einer ambulanten Chemo gäbe es die Chemo über einen periphervenösen (z.B. am Arm) Zugang. Hier habe ich vielfach von viel Aua in den Gefäßen und später nicht mehr brauchbaren Venen gelesen. Die Venen brauchst Du aber für die Nachsorge noch .
Alternativ gibt es einen sog. Port. Eine Art Spritzanschluß unter der Haut. Damit ginge eine ambulante Chemo auch. Aber ich finde den Port beim Hodenkrebs so ein wenig wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Was Mr. Armstrong angeht: der wird ja sehr gerne von den Ärzten als Paradebeispiel für die Heilungsrate beim Hodenkrebs genommen. Er hatte meines Wissens nach wirklich mehr Baustellen als Du, z.B. auch im Hirn.
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