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Alt 15.10.2017, 11:39
Sophia3010 Sophia3010 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs in jungen Jahren

Hallo Jasmin, hallo Ilisweetie,

erst ein mal vielen dank für eure Nachrichten und eure Offenheit. Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass sich jemand hier auf meinen Post meldet. Ich bin im Moment auch gar nicht so oft hier online, da ich seit 3 Wochen wieder arbeiten gehe. Zuhause fällt mir auch einfach auf dauer die Decke auf den Kopf und die blöden Gedanken kommen so auch öfters wieder. Nunja, ich starte jetzt wieder in meinem Studium durch und mache jetzt dieses Semester hoffentlich meinen Bachelorabschluss fertig. Mir fehlen nur noch zwei Prüfungen, die konnte ich leider im letzten Semester durch die Diagnose nicht mehr antreten... dann bin ich bald fertig ausgebildete Sozialarbeiterin.
Zu euren Fragen, also Nebenwirkungen merke ich schon wohl noch nach den zwei OP's. Ich hatte innerhalb von 5 Wochen zwei mal eine Bauchspiegelung, in der wird einem ja der Bauch mit Gas aufgebläht. Ist echt nicht schön sowas. Bei der ersten OP wurden mir 30 Lymphknoten entfernt, da war aber alles ok. Bei der zweiten OP wurde mir dann meine Gebärmutter entfernt und ein Eileiter. Ein Eierstock sitzt jetzt unterhalb der Leber, was sich ja schon crazy anhört und im MRT bestimmt witzig aussieht und der andere ist dort geblieben, wo er war, da er mit dem Darm verwachsen ist. Da mir nach der Total OP eine Radiochemo ans herz gelegt wurde (Zumindest sich mal beraten zu lassen) sollten die Eierstöcke eigentlich beide hochgesetzt werden. Mittlerweile habe ich mich aber gegen eine Radiochemo entschieden, dafür sind mir die Neben- und Langzeitschädigungen einfach zu krass. Jetzt muss ich engmaschig kontrolliert werden, sprich alle 3 Monate ins MRT und zum Doc. Aber das ist nicht das Problem Also Nachwirkungen habe ich in soweit, dass ich viel unbeweglicher geworden bin als vorher. Ich habe ein paar KG zu viel und das auch vor dem ganzen mist schon, aber jetzt hab ich das gefühl ich kann gar nichts mehr. Bin am freitag eine kleine Runde Rad gefahren, wozu ich mich wirklich überwinde musste, da ich mich noch nicht wirklich traue. Es hat etwas gezogen und gezwickt im Bauch, aber ich denke, das waren auch einfach die Muskeln die das nicht mehr kennen
Für mich geht es am 26. diesen Monats in eine Anschlussheilbehandlung für 4 Wochen. (Ich bin davon noch nicht ganz so überzeugt).. aber na ja.. auch das macht man mit und man lässt es über sich ergehen Was auch noch eine Nachwirkung ist, dass ich seit 5 wochen Lymphdrainage bekomme und diese auch wohl mein Lebenlang weiter bekommen muss. Zusätzlich muss ich Oberschenkel lange Stützstrümpfe tragen. Das ist echt kein Spaß, das kann ich euch sagen. Die Dinger nerven einen ziemlich oft.

Bei meiner Diagnose war es eher ein "Zufallsbefund". Ich bin mitte letzten Jahren angefangen mit Zwischenblutungen. Was ich allerdings nicht als schlimm empfand und es auf den ganzen Stress geschoben habe. Uni, Haushalt, arbeiten.. ist manchmal echt schwer alles unter einen Hut zu bekommen. Aber letzten Weihnachten wurden die Blutungen ganz ganz schlimm. ich bin nur noch mit 2x ersatzoutfits und vielen Binden aus dem Hausgegangen. Ich hab teilweise in 2 Tagen 80 Binden verbraucht. das war echt krass. Kam teilweise von der Toilette nicht herunter.. war in der zeit monatlich min. 3 mal beim Frauenarzt. Mir wurde immer gesagt es sei alles normal und alles ganz ok. Es wurden pappabstriche gemacht (diese waren negativ) es wurden Tumormarker kontrolliert da war auch alles gut.. naja bis ich dann im April mächtig ausgeflippt bin, weil ich mich unverstanden gefühlt habe.. mir wollte niemand helfen, hatte ich das Gefühl. Dann ging alles ganz schnell auf einmal. Es wurde eine Ausschabung und ein MRT gemacht. Beim auschaben wurden Krebszellen gefunden diese wurden aber als Gebärmutterhalskrebs beziffert. Leider wurde im MRT deutlich, dass der Krebs mehr als 6cm groß war. und das passte alles nicht zu den Befunden des Gebärmutterhalskrebses. Ende vom Lied war, dass ich dann in Hamburg in einer sehr guten Klinik gelandet bin und dort wäre alles getan worden um meine Gebärmutter zu erhalten. Die haben alle Test noch einmal gemacht und so kam auch Gebärmutterkrebs raus. Da passten die Puzzleteile dann wieder alle zusammen. Mir wurde bzw. uns wurde damals gesagt, wenn ich nächstes Jahr schwanger geworden wäre (was bei uns schon in der Planung war), und das ding wäre nicht erkannt worden, wären das Kind und ich dabei gestorben. Das einzig gute ist, wo ich heute wirklich sehr sehr froh drüber bin, dass der blöde Krebs nicht gestreut hat, das hätte alles viel viel schlimmer ausgehen können.

Ach so..meine Krebsklassifikation ist pT1b2 pN 0 L0 V0 Pn0 G2 R1

Geändert von Sophia3010 (15.10.2017 um 11:42 Uhr)
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