Einzelnen Beitrag anzeigen
  #781  
Alt 20.10.2008, 20:21
mouse mouse ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 21.11.2006
Beiträge: 3.487
Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe Gitta,
vielleicht hilft Dir ja das Folgende. Wobei ich eh meine, da wird immer der Operateur gelobt, kleine Narbe und so, aber nur selten mal der Narkotiseur, so nach dem Motto: " Ich bin leicht und frisch wieder aufgewacht!"
Eine kleine Anleitung für den Umgang mit Gasmännern ( Narkoseärzte)

Die Jungs stellen sich ja am Tage vor dem Eingriff vor und sind bereit Fragen zu beantworten. Da sie in meinen Augen der wichtigste Part bei der ganzen Geschichte sind, sage ich ihnen das auch. Das freut sie. Ich erkläre ihnen sogar, warum das so ist. Sie sollen schließlich nicht glauben, dass ich schleime. Es ist nämlich so, wenn der Operateur einen Fehler macht, kann er das in den meisten Fällen wieder gut machen. Wenn der Gasmann einen macht, wacht man entweder blöde oder gar nicht mehr auf.
Da sie nun endlich mal eine Patientin gefunden haben, die genau, wie sie selber, sieht, wie wichtig sie sind, sind sie sehr positiv gestimmt und bereit alle Fragen gründlich zu beantworten. Was mich immer interessiert, ist warum er weiß, dass er in der Luftröhre gelandet ist und nicht in der Speiseröhre. Wie er vermeidet, das zwar meine Muskeln entspannt sind, ich aber alles fühle.
Eines steht mal fest, am Ende des Gespräches verlassen sie das Zimmer mit einem lockeren Gang und werden sich mit Sicherheit am nächsten Morgen noch an einen erinnern.
Denn unweigerlich kommt durch die Maske dann die Frage: Erkennen Sie mich? Jetzt zu antworten: "Na klar, solche Augen vergisst man doch nicht." ist vielleicht doch etwas übertrieben. Man kann aber sagen: "Natürlich erinnere ich ihre Stimme, Sie haben mir versprochen, dass mir keiner weh tut und dass ich wieder aufmache."
Glaubt mir, ein so vorbereiteter Gasmann tut sein Bestes!

Ganz liebe Grüße

Christel