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Alt 11.03.2008, 07:26
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Darmverschluss, wie lange noch?

Zitat:
Zitat von signorina Beitrag anzeigen
... Er hat uns eben mehr oder weniger rausbuxiert. Ich glaube, er wollte nicht, dass wir wieder mitansehen, wie er sich übergeben muss.
Liebe Signorina.
Meine Güte, wie viel ein Mensch aushalten muss... diesen Satz kann man täglich mehrere Male und an die verschiedensten Menschen schreiben...
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dein Papa, so schlecht wie es ihm geht, noch seinen Stolz hat und nicht komplett "zusammenbrechen" will vor euch. Er denkt sicher, er zeigt mit dieser Krankheit schon genug "Schwäche", die er euch "auch noch aufbürdet".
Dein Papa ist bestimmt auch so ein Mensch, der andere nicht belasten will.
Mein Papa war genauso.
Für ihn war es unangenehm, als er zu Hause Durchfall hatte und meine Mama und ich ihm aufhalfen und ihn sauber gemacht haben. Ich habe immer zu ihm gesagt, dass es überhaupt nicht schlimm ist und dass das alles kein Problem ist. Mir hat es auch nichts ausgemacht, das wegzumachen. Es war ja kein Fremder, es war mein lieber Papi, für den ich das tat.
Mein Bruder musste raus aus dem Bad, weil er es nicht aushalten konnte.
Im Hospiz hat ihm meine große Schwester (sie ist Kinderkrankenschwester) geholfen. Er konnte nicht mehr aufstehen und sie wechselte seine Windelhose im Bett. Er sagte zu ihr: "Jetzt musst du hier auch noch in der Sch... wühlen!"
Sie lachte einfach mit ihm.

Ich wünsche dir weiter viel, viel Kraft. Zeig ihm, dass es nicht schlimm ist, wenn du in diesen Situationen bei ihm bist. Er hat dir sicher auch oft geholfen und jetzt hilfst du ihm eben. "Eine Hand wäscht die andere." Vielleicht wirkts und er lässt deine Anwesenheit zu.
Bitte die Schwestern um das bestmögliche Schmerzmittel, um es deinem Papa so leicht als möglich zu machen.
Und wünsch dir weiterhin, dass er in Ruhe einschlafen darf.
Ich drück dich und bin in Gedanken bei dir.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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