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Alt 12.02.2017, 02:34
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

immer wieder "durchkämmte" ich gelegentlich das Internet auf der Suche nach einer Antwort zu Fragen, die mich beschäftigen.

Das sind weniger Fragen bzgl. dessen, was für mich selbst zu erwarten ist.
Denn zunächst ist der NHL-Krebs für mich erfolgreich plattgemacht.
Es geht mir gut.

So gut, daß ich mich auch jederzeit dazu im Stande fühle, mit Unterstützung von Ärzten ggf. erneut den Kampf gegen einen Krebs durchstehen zu können.
Bis der erneut plattgemacht ist.
Oder ich (selbst und alleine) ihn (in allerletzter Konsequenz) plattmache.


Es geht mir bei den o.g. Fragen viel mehr darum, unseren Kindern die Angst vor einem evtl. vererbbaren oder vererbten Krebs nehmen zu können.

Bzgl. NHL-Krebs fand ich bisher keinerlei Hinweise dazu, daß er vererbbar sei.
Und bzgl. des seit weit mehr als 30 Jahren (!) plattgemachten Brustkrebses meiner Frau ebenfalls keinerlei Hinweise auf Vererbbarkeit davon.

Angeregt durch Thematisierungen im Unterforum "Angehörige", konkret Kinderwunsch bei "genetischer Prädisposition", "wühlte" ich in der Genetik herum.
Auch vor dem Hintergrund, daß "Mutationen" ebenfalls in der Statistik bekannt sind.
Dort allerdings als "Permutationen", was in etwa so viel bedeutet, daß sich Wahrscheinlichkeiten ganz gewaltig dann verändern, wenn mehrere Wahrscheinlichkeiten untereinander "vermischt" werden:
http://www.mathe-geplauder.de/Statistik.htm

Ganz grob vereinfacht, können wir deshalb definitiv sagen:
Bei Permutationen von Wahrscheinlichkeiten "haut" es die Wahrscheinlichkeit für ein Einzelereignis multiplikativ "herunter".
Und dessen muß man sich auch in der Genetik bewußt sein, wenn es darum geht, evtl. genannte Wahrscheinlichkeiten einigermaßen richtig einordnen zu wollen/können.

Häufig wird dabei etwas irgendwo im Internet Gelesenes aus meiner Sicht völlig unkritisch direkt übertragen.
Z.B. bei Darmkrebs.

Da liest man dann irgendwo etwas über die vererbbare Wahrscheinlichkeit von 50 %.
Kümmert sich jedoch weiter gar nicht um die Randbedingungen dazu:
Unter welchen Bedingungen jemand überhaupt in eine Risikogruppe eingeordnet werden kann.
Nein - die 50 % werden auf Anhieb "geschluckt" und ggf. als Entscheidungs-Grundlage eingeordnet.
Was jedoch sachlich völlig unangemessen und deshalb grundfalsch ist.

Sicher besteht bei der anfänglichen Vereinigung einer Ei- und Samenzelle zu einem neuen Leben schon auf Grund der jeweils "halben DNA" eine theoretische Wahrscheinlichkeit von 50 % für das Auftreten eines Einzelereignisses (z.B. Krebs).
Diese wird aber ganz enorm deshalb relativiert, weil für das Einzelergebnis auch noch eine ganze Menge anderer Ereignisse hinzukommen muß, damit dieses Einzelergebnis (z.B. Krebs) sich überhaupt ergeben kann.

Womit wir schon in der Genetik bzw. dem, was sie bewirken kann, angelangt sind.

@ gitti2002:
Sieh es mir bitte nach, wenn ich hier direkte Verlinkungen gebe.
Ich will wirklich nicht für irgendjemand Werbung machen.
Sehe mich aber außer Stande, im Einzelfall beurteilen zu können, ob da nun eine "Werbungs-Absicht" dahinter steht oder nicht.
Ich habe volles Verständnis dafür, daß Du wg. evtl. Rechtsstreitigkeiten für das Forum gezwungen bist, manches einfach nicht "durchgehen" lassen zu können.
Schlage deshalb vor, daß wir uns darauf einigen:
Was Du nicht durchgehen lassen kannst, eliminierst Du einfach.
Und ich werde das dann ggf. einfach durch "Nicht-Verlinkungs"-Hinweise ersetzen.
Damit Interessierte nicht lange herumsuchen müssen:
Wir kämpfen immerhin alle an einer gemeinsamen Front.

Hoffe, der Vorschlag ist für Dich akzeptabel und auch intern vertretbar.
Vielleicht auch bzgl. dessen, das Du gerade noch "so einigermaßen" "durchgehen" lassen kannst:
Auch Du kämpfst an unserer Front mit.

Um zur Sache zurückzukommen:
Zu NHL-Krebs fand ich etwas recht Fundiertes, wo das an sich überhaupt nicht zu vermuten war.
Einen ganz beachtlichen Überblick:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/108685.html

Ferner zur Genetik:
1) http://www.daserste.de/information/w...ehung-100.html

sowie etwas anders, aber auch recht gut erläutert:
2) https://www.vervievas.com/video/meduni-wien/

Und ergänzend dazu:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit...-mutation-pech

Ich denke, meinen Kindern kann ich nur eines empfehlen:
Sich unbeeindruckt von dem ganzen Krebs-Sums zu verhalten.
Konkret:
Unbeeindruckt davon sich ihre Wünsche nach Kindern zu erfüllen.

Gibt es dazu stichhaltige Gegen-Argumente?
Denn nur solche interessieren mich letztlich.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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