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Alt 05.05.2008, 17:40
esneault esneault ist offline
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Standard AW: Erste,zweite bald dritte Lungenoperation.

Liebe Marita,
mit diesen Zeilen möchte ich Dir nach dem letzten Ct wieder Mut machen. Von Dir habe ich gelernt, dass die beste Methode, ungebetene Gäste loszuwerden, die Metastasenchirurgie ist. Was weg ist, ist weg. Deshalb habe ich mir auch vor 11/2 Jahren den wachsenden Lymphknoten am linken Nierenstiel operativ entfernen lassen, obwohl mir fast alle Ärzte Nexavar verordnen wollten. Jetzt habe ich "nur" noch Metastasen in beiden Lungen, im Oktober 2005 waren es nur 4 Rundherde, doch alle 3 Monate kamen im Ct immer mehr zum Vorschein. Meine Strategie war, so lange zu warten, bis keine weiteren Herde mehr dazu kamen, um alles in einem Abwasch erledigen zu lassen. Leider ging meine Strategie nicht auf, weil durch die Operation so vieler Herde (25 Stück) zu viel gesundes Lungengewebe verloren gegangen wäre und weil einige Herde so ungünstig lagen, dass sie für eine Exzision nicht zugänglich waren. Jetzt war guter Rat teuer. Sollte ich jetzt doch Nexavar, Sutent oder Temsirolimus nehmen? Weil ich jedoch wusste, dass diese Medikamente lebenslang eingenommen werden müssen, ihre Wirksamkeit nach spätestens 1 Jahr verlieren und erhebliche Nebenwirkungen haben, habe ich nach einem anderen Weg gesucht. Ich habe in Heidelberg einen Strahlentherapeut gefunden, der mir einen wachsenden Lymphknoten und einen Rundherd ganz dicht am rechten Lungenhilus strahlenchirurgisch eliminierte. Anschließend machte ich über Dr. Stähler, bei dem ich morgen um 13:30 einen Termin habe, eine Immun-Chemo-Therapie mit dem Ergebnis, dass alle Herde geschrumpft sind auf eine Größe wie vor etwa 1 Jahr. Das heißt, ich habe mindestens 1 Jahr Zeit gewonnen und das ohne die Nebenwirkungen der Angiogenesehemmer!
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich die beiden Lungenmetastasen strahlenchirurgisch eliminieren lassen. Das kannst Du ambulant machen. Frag doch mal bei Cyberknife nach oder in der Strahlentherapie der Uniklinik. Den Dr. Stähler darfst Du nicht fragen, er war in meinem Fall gegen eine Bestrahlung. Vielleicht kannst Du dann auch das Nexavar weglassen und dann wieder ein ganz normales Leben führen. Nach meiner Information schwächt Nexavar stark das Immunsystem. Frag doch mal Dr. Stähler, ob in Deinem Fall vielleicht eine Immuntherapie sinnvoll ist. Bei mir ist durch die Immuntherapie (obwohl ich sie nach 5 Wochen wegen starken Abfalls der Leukozyten abbrechen musste) die Tomormasse um über 70 Prozent geschrumpft.
Vielleicht liege ich mit meiner Abneigung gegen Nexavar & Co falsch, aber was soll man davon halten, wenn auf der Website einer der größten urologischen Kliniken Deutschlands (Urologie der Charite, Berlin) als Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms Nexavar & Co mit keinem Wort erwähnt wird?
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, hätte ich die Hoffnung, noch mindestens 20 Jahre unbeschwerten Lebens vor mir zu haben.

Mit den besten Grüßen
Esneault
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