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Alt 13.01.2013, 08:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Guten Morgen Jan,

grundsätzlich hast du natürlich recht, jeder trauert für sich allein und auf seine eigene Art und Weise. Und ein Therapeut ist nur zu den vereinbarten Terminen zur Stelle. Auf keinen Fall kann er dir deine Trauer nehmen und das soll er auch gar nicht (wenn er ein guter Therapeut ist), denn es ist ganz wichtig, dass du deine Trauer durchlebst. Ich denke, Angie meint auch etwas anderes... Ich glaube, sie fände es schön, wenn dich jemand in deiner Trauer begleitet. Diese Person würde nicht versuchen, dir deine Trauer zu nehmen, sie würde aber an deiner Seite sein und dir zuhören, wenn du reden magst, wenn die Gefühle erdrückend sind und du den Eindruck hast, niemand könne dich verstehen. Es gibt auch Trauerbegleiter (oft zu finden beim Hospiz oder Palliativdiensten). Diese Menschen haben meist selbst einen schweren Verlust in ihrem Umfeld erlitten und wissen daher ganz genau, was du durchmachst. Und ich habe für mich persönlich schon die Erfahrung gemacht, dass sich die Trauer ändert. Sehr sogar. Anfangs war meine Trauer um meinen Vater überwältigend, übermächtig und riss mich einfach mit sich fort. Mit der Zeit fand in mir ein Prozess statt und da hat es mir sehr geholfen, hier zu schreiben und zu lesen und auch zu einer Trauerbegleiterin zu gehen. Manchmal hilft ja schon das Wissen darum, dass man mit seiner Trauer eben doch nicht allein ist.

Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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