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Alt 11.11.2013, 13:16
DominiqueJack DominiqueJack ist offline
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Registriert seit: 07.11.2013
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hallo,

gerne stelle ich mich erstmal kurz vor..
ich heiße Dominique bin 33 und Mama von drei Töchtern. Voll berufstätig und ...und ja, wie weiter..

schon vor 10 Jahren entfernte man mir einen Knoten aus der linken Brust und riet mir aufgrund meiner Familienanamnese zu einer humangenetischen Untersuchung sowie an dem früherkennungsprogramm für risikopatienten teilzunehmen. ich war 23, und alles andere als interessiert daran mich selbst mit dem Thema Brustkrebs zu befassen. Dann kam kurz darauf meine erste Tochter und nur 9 Wochen später starb sie ganz plötzlich. Da war der Knall, der Erste.. Aha, Leben ist also endlich..
Wer will das in so jungen Jahren schon wirklich wahr haben? Trotz Verhütungsmaßnahmen bekam ich innerhalb kürzester Zeit meine beiden "Folgekinder" zwei ganz tolle Mädchen. Letztlich war ich von Okt.2003-Dezember 2007 sogut wie Dauerschwanger..

Seit 2006 begleite ich meine nähesten Angehörigen durch ihre Krebserkrankung. Meine Mutter mit Brustkrebs, sowie meine Schwester, beide verloren ihre Brüste. Meine Mutter nach einem Rezidiv sogar ihr Brustbein. Derzeit bin ich intensiver an meinem Vater dran, da er an einem multiplen Myelom erkrankt ist.

Mitte diesen Jahres merkte ich, dass meine rechte Brust viel Größer ist als üblich. Noch dazu tritt seither weiße Flüssigkeit aus der Brustwarze. Der zweite Knall.. Aha, also doch.. du vielleicht auch..

Ich bin natürlich so zügig als möglich zu meiner Gyn. was dann kam, kennt hier glaube ich jeder. Sofort Ultraschall, Mammographie, Galaktographie etc.. Heraus kam das da wohl ein paar Papilome stecken, die da nix verloren haben. Wieder bat mich meine Gyn endlich den Gentest machen zu lassen. Diesmal willigte ich ein. Da ich die letzten Jahre meine Angehörigen begleite, war für mich klar, wenn etwas dabei herauskommt, dann will ich meine Brüste nicht behalten.
Bin hier in Hamburg zu einer humangenetischen Praxis und los ging´s. 6 Wochen wartete ich auf das Ergebnis. NEGATIV aber auch irgendwie nicht. Denn ich habe keinen Defekt in den bekannten Genen BRCA1 und BRCA2, sondern eine noch nicht bekannte Form.

Jetzt habe ich meinen Antrag auf prophylaktische Mastektomie an meine Krankenkasse geschickt, die diesen dann an den MDK weiterleitet, innerhalb von 5 Wochen muss ein Bescheid bei mir vorliegen.

Ich weiß nur nicht, ob ich wirklich diesen Aufbau haben will... sämtliche Ärzte die ich durchlaufen musste, raten mir dringend zu dem Aufbau mit Silikon. Ein Aufbau mit Eigengewebe geht bei mir nicht.

Wie "leicht" fiel euch die Entscheidung FÜR einen Aufbau? Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt mit den Silikonkissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit der Gefühllosigkeit umgehen kann.. Ach komisch ist das alles..

So seltsam das sein mag, die Entscheidung für die Mastektomie war weniger schwer als die Entscheidung für oder gegen den Aufbau..

Entschuldigt bitte, das geschriebene Durcheinander.. bin irgendwie neben der Spur.

Alles Liebe,
Dominique
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