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Alt 09.04.2008, 21:14
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Blume68 Blume68 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Oh, Ihr lieben,

ihr habt SOVIEL geschrieben...DANKE dafür!!!

Ich schaffe es nicht, auf jeden Beitrag zu antworten - (das wäre bei MIR auch eher ein Drama! *lächel*- und ellenlang) - ich VERSUCHE es in Kürze.
TROTZ auch 10-Finger-Tippsystem.

Also - ich probiere es allgemein.

Was die Krankendaten / -akten angeht: soweit es geht, lass ich mir ALLES kopieren. Ich habe Digagnose, Chemo-Nebenwirkungen, Entlassungsbericht, die Medikation, alles greifbar. Das versteht meine Ma zwar nicht, dass ich das alles haben "muss", aber ich lese ja von euch, verkehrt ist es nicht.

Der Pflegedienst, der zunächst mal nur zur "Medikamenten-Stellung" kommen "darf" (weil Mutti es nicht anders will!), hat eine kleine Mappe dagelassene, in der wir auch alles nachlesen können.
Soweit - so gut.

Was die "Auszeit" wegen der Überlastung angeht - @ Milki - DANKE für deine Antwort! Das ist zur Zeit ein Riesenproblem für mich, und ich hab schon in einem Beitrag versucht, zu hinterfragen, ob jemand damit Erfahrungen hat. Das würde mir SO helfen!

In unserer Branche ist im Sommer die Hölle los, die Kollegen haben auch Sommerurlaub geplant - wer kann es ihnen verdenken! - und ich möchte ihnen einerseits keinen Strich durch die Rechnung machen.
Andererseits kann ich ÜBERHAUPT nicht planen - und ich habe Angst, dass es Mutti mal plötzlich, was ja sein kann, total schlecht geht, und ich kann ihr nicht zur Seite stehen, weil ich nicht freibekomme.
Ich weiss nicht, wie ich dieses Problem lösen soll - und bemühe mich, erstmal noch alles im Job hinzubekommen, denn was noch kommt - wer weiss es?!
Wie soll ich planen? Was soll ich dem Chef sagen, wann es sein könnte...?
Nichts kann ich sagen...es ist wie verhext. Und da meine Mutti nicht mal in unserem Haushalt lebt, steht mir, denke ich, auch keine gesetzlich geregelte Pflegezeit zu.

@ Didi-mei: die Diagnose wurde tatsächlich erst vor 4 Wochen gestellt,
, also Anfang März. Seither arbeitet es in mir auf Hochtouren, alle Aufs und Abs inklusive. Ja, es gibt VIELE Parallelen zwischen uns...

@ Bibi:
Polyarthritis ist eine entzündliche Rheumaerkrankung -"Google hilft"...
schau halt mal, es ist dort sicher schneller erklärt, als ich es kann.
Der Körper arbeitet quasi gegen sich selbst. Daher auch die hohen Entzündungswerte. Nein, meine Ma muss zur Zeit (!) nicht nur im Bett liegen -aber ihre Muskeln sind eh schon fast nicht mehr vorhanden, sie ist nur müde und schlapp, und das wird mit Sicherheit nicht besser die nächste Zeit.
Ganz abgesehen davon, dass es absehbar ist, ab wann sie keine Flasche o.ä. mehr öffnen kann (*Ironie-an*: wunderbar, weil sie alleine lebt!
*Ironie-aus*), und ihre Finger etc. völlig krumm stehen. Schmerzen hat sie davon sowieso.


Und jetzt muss ich leider mal meinen Frust loswerden..es tut mir leid...
Bitte schimpft mit mir, wenn´s zu doll ist.

Mein Abend heute war erfüllt von Wut. Ja, Wut - wo ich tagsüber so ausgeglichen und gefestigt war. Ich fasse es selbst kaum.
Vielleicht weil ich so müde bin heute?
Sie (die Ärzte) wollen zwar, immerhin, meine Ma vielleich noch am WE zur Beobachtung doch im Krhs. lassen - habe mit dem Doc sprechen können - aber wenn SIE am Freitag sagt, es gehe ihr gut, könne sie nach Hause.
WENN alles gut ginge - ich würde es ihr so gönnen - aber wenn nicht...?!

(Meiner sanften Denkanregung ihr gegenüber, jede Chemo könne anders verlaufen (vor allem die NACHwirkungen), sie solle doch wenigstens zwei Tage zur Beobachtung dranhängen, weil ich wegen Urlaubssituation Mo + Di. definitiv auch im Notfall nicht Urlaub nehmen könnte, folgte nur ein wenig verständnisvolles Gesicht.)

Das üble daran?
Meine Ma "jubelte" selbst, sie könne vielleicht am Freitag heim!
Und das, wo sie kaum allein klarkam, nur mit Unterstützung. (die sie, ich verstehe es ja!, selbst total eingegrenzt hat - sprich: Pflegedienst/ Tablettenstellen mit kurz gucken nur morgens, mehr kann sie noch nicht zulassen. Ok, verstehe ich ja auch noch! Es ist alles eine totale Umstellung.)

Wir haben SO offen gesprochen die letzten Tage, sie hatte, meinte ich, erkannt, wie wichtig auch IHR Zutun ist, wenn sie "Kurt eins draufgeben will" -sprich: genug trinken, an die Vitamine denken, etc. - eben alles, was ihren Körper unterstützt, um mit diesem Chemo-Gift fertigzuwerden!

Und heute abend komme ich ins Krankenhaus, und es scheint alles vergessen!

Mehr noch: sie hat vergessen, wie unplanbar alles ist, wie schlecht es ihr ging noch bis vorgestern - "mir gehts doch so gut - ich kann doch nach Hause - ist doch kein Problem!" Hallo - war sie bei der 1. Chemo "nicht dabei"??
Ich wohne aber NICHT 500 m um die Ecke!

Meine sanfte Erinnerung an das Trinken (sie hing am Chemo-Tropf) und meine Idee, sie könne doch morgen mal dem Krankenhaus-Frisör einen Besuch abstatten, kommentierte sie mit "Kommandier mich doch nicht immer rum!" - und das, wo ich NIE kommandiere! Die Haare lagen überall verteilt, auf Kopfkissen etc., - aber den Vorschlag (auch von der sehr lieben Bettnachbarin), sich selbst Erleichterung zu verschaffen (und auch allen anderen...), indem sie sich die Haare einfach SEHR kurz schneiden lässt, blockte sie mit zig völlig weit hergeholten Begründungen ab.
(Von Perrücke oder Tüchern/hübschen Häubchen ganz zu schweigen! Davon will sie GAR nichts wissen!)

Heute abend fühle ich mich einfach völlig überfordert...meine Güte, wie das wechseln kann, von morgens bis abends...es tut mir leid - eigentlich wollte ich mal ein bischen Pause machen von langen Beiträgen......naja, ich hoffe, morgen wird´s wieder ein bischen besser.

Und jetzt gebe ich jedem, der diesen wieder ellenlangen Beitrag gelesen hat, ein DICKES Fleisskärtchen - danke.

Und allen, die selbst Trost und Hilfe brauchen, und die mir heute so lieb zur Seite gestanden haben, sag ich nochmal DANKE!!!, und wünsche euch eine gute, erholsame Nacht, und drücke euch ganz dolle! Ihr seid TOLL!

euer Blümchen
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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