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Alt 01.03.2018, 01:50
IngeW. IngeW. ist offline
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Registriert seit: 28.02.2018
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Ein freundliches Servus aus Bayern.
Danke dafür, daß ich seit über einem Jahr eure traurigen, verzweifelten aber auch hoffnungsvollen und positiven Beiträge lesen durfte.
Nach der sehr plötzlichen Diagnose bei meinem Partner im Februar 2017:
Adenokarzinon in der Lunge,9cm groß, Stufe 4, kleine Metastasen in der ganzen Lunge, 4 Metastasen in Kopf, hat sich auch unser Leben komplett verändert.
Mein Partner ist 63 J. alt, ich etwas jünger.
Er geht mit seiner Erkrankung sehr tapfer um.
Bestrahlungen haben die Hirnmetastasen so gut wie verschwinden lassen.
Der Primärtumor hat sich nach der ersten Chemo, 6 Zyklen, etwas verkleinert,
dann 4 Zyklen Immunzellentherapie (Nivolumap), die leider den Tumor wieder wachsen ließ. Nun schon drei Zyklen der Drittlinientherapie mit Docetaxel,
bisher ergebnisoffen.
Er war bisher nicht einen Tag stationär im Kh, es ging nicht immer alles gut, aber es ging irgendwie, in unserer viel kleiner gewordenen Welt, weiter.
Der Entschluß, mit dem Adeno-"Alien" zu leben, wie mit einer chronischen Krankheit, die Einschränkungen vorgibt, aber nicht an allererster Stelle steht, war und ist uns relativ gut gelungen. Soweit - so gut.
Gestern kam eine weitere Herausforderung dazu: Lungenentzündung.
Stationär. Die Vermutung irgendwo einen Virus aufgeschnappt zu haben, liegt nahe bei diesem unsäglichen Grippe- und Erkältungswetter.
Wie und ob das Antibiotika per Port wirkt, und ob und wie es mit der Chemo weitergeht, wird sich in ein paar Tagen zeigen.
Das Gebot der Stunde ist, inzwischen gut eingeübt: "think positve"!
Die viel kleiner gewordene Welt mit dem Adeno-Alien ist für uns beide sehr sehr traurig. (
Mein Partner konnte vor 4,5 Jahren, durch sein Langzeit-Überstundenkonto
direkt in die passive Phase der Altersteilzeit starten.
Mit einigen Abschlägen konnte auch ich mein Berufsleben beenden.
Wir sind durchgestartet auf den afrikanischen Kontinet, zwei Jahre in die Sahara-Region, zwei Jahre in den Norden von Marokko, wo wir open-end bleiben wollten. Nicht auswandern, eher Maximal-Urlaub mit ab und an mal Urlaub in der Heimat war der Plan. Hat bestens funktioniert. Unsere Wohnung dort, mit ner LKW-Ladung aus D perfekt ausgestattet in einem fast noch orientalischem Umfeld und Flair, zahlreiche wundervolle Kontakte, das Meer, der nahe Bazar, alles ist noch da - liegt brach seit der Diagnose, die zufällig beim Doc in D aufkam.
Er hat alleine seine Mam zum Geburtstag besucht und kam nicht mehr zurück.
Ich habe umgehend für mein, inzwischen etabliertes und gewachsenes,kleines Tierheim, in dem soviel Herzblut und Arbeit steckt, geneigte Menschen gesucht, die das weiterführen. Ich finanziere das und fliege alle 3 Monate nur kurz hin, leider löst es sich auf. Sehr schade und schmerzlich.
Im April wollen wir zusammen zw zwei Chemos drei Wochen unsere
"Wahlheimat" besuchen, Sonne und Orient tanken,haben schon gebucht.
Er freut sich so sehr darauf.
Die "Hürde" Lungenentzündung und das offene Ergebnis der Drittlinien-Therapie
ist hoch, vllt brauchts einen langen "Anlauf" und guten Wind dafür?!
Ich wünsche allen geduldigen Lesern Erfog, Mut, Hoffnung und viele neue
warme Tage, ebenso guten Wind ..... man liest sich.
All the best für alle mit traurigem Herzen - bis demnächst hier wieder.
Inge

Geändert von gitti2002 (06.05.2018 um 00:23 Uhr)
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