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Alt 12.07.2016, 08:39
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Beruf und Alltagsbewältigung Jahre nach Total OP

ich komme auch aus Österreich.

Ja, man muss mit seinen (spärlichen) Kräften haushalten.
Es ist nur so, dass mir die Arbeit bereits alle Kraft nimmt. Und ich arbeite nicht mehr Vollzeit und auch nicht in einem Knochenjob wie zb Krankenpflege oder so. Ich hab einen ganz normalen Bürojob! Den ich mehr schlecht als recht noch "schaffe".
Für den "Rest" bleibt gar nix mehr übrig. Mir fehlt die Kraft dazu. Ich falle zuhause auf die Couch, froh, dass ich endlich Ruhe hab und mich nicht bewegen muss und niemand mehr was will von mir. Und nur mit äußerster Kraftanstrengung komm ich abends wieder hoch wenigstens für einen längeren Spaziergang. Das ist der einzige "Sport", den ich momentan ausüben kann. Und am nächsten Tag wieder das Gleiche.

Wenn ich mir was wünschen könnte: endlich wieder Kraft und Power haben.
Nicht mehr dauernd müde und erschöpft sein.
Nicht mehr mich abquälen mit ständigen Knochen und Gelenkschmerzen.
(ich hab zwar beginnende Arthrose, aber der Ortho meint, das kann diese Steifigkeit usw. keinesfalls erklären, er ist ratlos mit mir)
Ich hab auch nach Jahren noch kein Mittel gefunden um das zu ereichen.
Das ist ein Leben, das für eine alte Dame irgendwie ok ist. Aber ich finde das in meinem Alter unwürdig. Mit Gleichaltrigen hab ich gar nix mehr gemeinsam irgendwie. Und die Rentner haben wenigstens nicht mehr die Belastung, dass sie im Job gefordert sind. Ich gehöre hier nicht hin und da nicht hin. Seltsamer Zustand. Kennst du den?

Ich hab vor einigen Wochen wieder eine Rehab beantragt. Das dauert halt wirklich lang, bis man von denen was hört. Ich warte, bleibt nix anderes übrig.
War ja 2013 schon, 4 Monate nach der OP. Das war durchaus ok und hat auch was gebracht, allerdings nach 2 Monaten war der Erholungseffekt wieder dahin, weil man ja wieder ins Alltagsleben zurückgestoßen ist mit all seinen Anforderungen, denen man nun nicht mehr recht standhalten kann.
Und das Schlimmste daran ist ja das völlige Unverständnis der Umgebung.
Die denken, der Krebs ist ja längst weg und können nicht nachvollziehen, warum ich immer noch! (vorwurfsvoll gesagt) krank bin und diverse gesundheitliche Probleme verschiedenster Art (bekommen) habe.

Mir ist das zunehmend egal geworden, was das Umfeld sagt und denkt, aber manchmal wünsch ich denen, die so tun, als ob alles wieder normal sein müsste, genau meine Krankheit samt der elendigen Folgen an den Hals. Das ist gar nicht nett, aber es ist so.

So wie du sagst, man kann ja nicht jedes Jahr 3 oder 4 Wochen auf Kur fahren, das zahlt die KK nicht.
Regelmäßig Selbst zahlen....dafür fehlt mir einfach das Geld. Ich komme schon so kaum über die Runden!

Dass es wieder so "wie vorher" wird, diesen Gedanken hab ich längst zu den Akten gelegt. Das wird nie wieder. Ein "normales" "altersadäquates" Leben ist Vergangenheit.
Aber ich möchte noch ein wenig das Gefühl haben, zu leben und nicht nur dahinzuvegetieren/zu funktionieren.

Geändert von gitti2002 (12.07.2016 um 14:10 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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