AW: meine mama hat bsdk
Hallo didi,
wenn man immer stark sein muss und stark sein möchte, braucht auch man auch seine ganz privaten Momente, in denen dieses Stark-Sein-Müssen von einem abfallen kann und man seinen eigenen Gefühlen, seiner eigenen Angst auch mal freien Lauf lassen kann. Ein wenig kenne ich dieses Wechselbad aus Hoffnung und Verzweiflung, diese Mischung aus Angst, Wut und Hilflosigkeit, Hoffen und Bangen ja selbst auch.
Im Moment geht es Deiner Mutter körperlich doch gefühlt gar nicht so schlecht. Klar belasten die Metastasen die Psyche. Die Psyche Deiner Mutter und natürlich auch Deine. Aber die neue Chemo steht doch auch symbolisch für den Kampf und die nicht aufgegebene Hoffnung.
Es ist natürlich eine ganz bittere Erfahrung, die eigene Mutter oder den eigenen Vater aus Angst um sein Leben weinen zu sehen, ihre Verzweiflung zu spüren. Aber der Betroffene selbst muss auch solche Momente durchleben können, auch wenn es für die Angehörigen schwer zu ertragen ist. Zumeist geht es den Betroffenen danach wieder besser, das "psychische Loch" wird überwunden und sie stellen sich der neuen Herausforderung.
Liebe Grüße von der Ostseeküste
Dirk
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