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Alt 10.09.2008, 15:24
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
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Standard AW: Wie lange noch?

Liebe Bibi,

ich will mich nicht rechtfertigen, aber ich glaube, das kommt vielleicht ein bisserl einseitig rüber hier. So nach dem Motto, wir reiten ständig auf dem einen Thema rum...
Deshalb einfach mal ein paar Worte zur Erklärung...
Übrigens war Paps nie der alleinige Ernährer, meine Ma hat immer gearbeitet und lange Zeit sogar mehr als er verdient. Also diese Schiene Richtung Familienoberhaupt usw. gab es bei uns nie...

Ich kümmere ich, so gut ich kann; um alles! Und natürlich habe ich, manchmal, mit sanftem Druck, aber immerhin; das Eine oder Andere schon erreicht. Das er z.B. den Schwerbehindertenausweis beantragt. Oder dass seine Nachbarn die große Kehrwoche für ihn mit übernehmen. Der Antrag auf Pflege.... All diese Kleinigkeiten, neben dem obligatorischen Einkauf, Putzen und da sein, so wie er es zulässt. Das ist für mich selbstverständlich und ich mach´s gern. Aber glaub´ mir, er lässt sich das alles sehr sehr gerne abnehmen. Ich erwähnte ja beispielsweise, dass er mir beim Putzen Anweisungen gibt. Meine Ma durfte sich letzte Woche im Kommandoton anhören, dass sie zu langsam sei, sein Kumpel käme gleich zum Karten spielen, sie solle sich doch beim Betten machen beeilen. Was ich mit diesen Beispielen sagen will, ist, dass er alles genau so macht, wie er es auch vor der Krankheit gemacht hat. Er schnippst mit dem Finger und meine Ma und ich springen. Er sagt was und sein Wort ist Gesetz.
Ich konnte mich vor vielen Jahren physisch durch meinen Auszug und psychisch mit Hilfe Dritter davon lösen; meine Ma erst vor Kurzem (vor 1,5 Jahren) durch die Trennung und auch nur mit Hilfe von Außen. Mein Vater war und ist ein Thyrann! Alles tanzt nach seiner Pfeife und wer auch nur ansatzweise eine andere Meinung hat, als er, ist (Zitat) "... bekloppt und bescheuert, mit solchen Subjekten rede ich nicht".
Es macht mich traurig, dass ich diese Worte über meine Familie schreiben muss, sehr traurig. Niemand, auch er nicht - mit oder ohne Krankheit - hat das Recht, so mit seiner Familie umzugehen. Meine Mutter ist von ihm psychisch so sehr erniedrigt worden, dass sie mir mal sagte: irgendwann gab´s zwei Wege - von der Brücke springen oder die Scheidung einreichen.

... ich weiß gar nicht, ob ich das hier abschicken soll oder kann....

Er regelt durchaus seine Angelegenheiten; die, die er möchte! Er verfügt darüber, wer sich um die Katze kümmert. Er will nicht ins Pflegeheim oder ins Hospiz, sondern möchte, dass meine Ma und ich ihn zu Hause pflegen. Er verschenkt seine Golfball-Sammlung.

Mir wär´s auch lieber, ich müßte nicht so viel Energie auf (in meinen Augen) eigentlich was Selbstverständliches aufwenden. Einmal in seinem Leben muss er Verantwortung zeigen, einmal muss er sich etwas Unangenehmem stellen und "seine beiden Frauen" geben nicht klein bei.
*nochmalseufz*
Ich weiß, ich wähle harte Worte. Und ich entschuldige mich schon jetzt, im Falle ich verletze jemanden damit.

LG
Ypsi
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