Einzelnen Beitrag anzeigen
  #17  
Alt 05.06.2002, 16:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo Sabine, hallo Christine, hallo an alle.

Das Glioblastoma multiforme (Grad 4) hat eine Tumorverdoppelungszeit von 10 Tagen, d.h. er verdoppelt sich innerhalb dieser Zeitspanne. Es ist einer der bösartigesten Tumoren des Menschen.
In den 20er Jahren haben einige (verzweifelte) Neurochirurgen versucht die Krankheit zu stoppen in dem sie die gesamte Hirnhälfte entfernt haben. Dies war nicht nur eine furchtbare Verstümmelung des Patienten, sonder die Überlebenschance stiegt eben leider auch nicht an.

Warum der Arzt da nicht viel sagt ? Weil es immer Einzelfälle gibt die mal länger leben. Welcher Arzt möchte den seinem Patienten die letzte Hoffnung nehmen, ob er nicht vielleicht doch dazu gehört ?
Die Statistik ist eindeutig - aber es gibt immer Wunder. (Grundsatz in der Medizin: Es gibt nichts was es nicht gibt.)

Kortision: Wird gegeben, um den Tumor im Gehirn zum Abschwellen zu bringen, da er sonst wichtige lebenserhaltende Funktionen noch schneller zerstört. Ja man kann dadurch als Komplikation Zucker entwickeln, aber das muß man leider in Kauf nehmen.

Mit der Alternativmedizin ist das so eine Sache. Ich denke wenn die Schulmedizin eine statistisch bewiesene Null (oder fast Null)-Überlebenschance aufzeigt, so ist jedes Mittel mindestens genauso gerechtfertigt (allerdings nach einer Operation !). Meiner persönlichen Meinung nach wird es immer Einzelfälle geben, die erstaunliche Verläufe zeigen. In der Statistik - und die wird nun mal bei Prognosen herangezogen - kann man diese Einzelnen nicht wiederfinden.

Mein persönlicher Rat ist folgender: Die Operation sollte so durchgeführt werden, daß der Patient möglichst ohne Funktionseinschränkungen das Krankenhaus bald verlassen kann. Das Ziel der OP ist dann die Erhaltung der Lebensqualität bei Tumorreduktion um den Tod so weit als möglich zu verzögern.

So kann der Betroffene wenigstens die verbleibenden Tage genießen.

Schmerzen hat man in solchen Fällen (meist) "nur" in Form von Kopfschmerz. "Nur" deshalb weil diese unertäglich sein können.
"Meist" weil es bei jedem Individuum verschieden sein kann.

Ich wünsche jedem Beteiligten viel, viel Kraft.
Mit Zitat antworten