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Alt 27.01.2005, 19:57
Gast
 
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Standard Mein Onkel hat Lungenkrebs Stad.IV, und nun???

Hallo Nicole,
bei meinem Partner kamen wir auch erst aufgrund epileptischer Anfälle zu der Diagnose, Bronchialkarzinom ( Lungenkrebs) mit Metastasen im Gehirn - Stadium IV und damit unheilbar...
unheilbar nach dem heutigen Stand der Medzin aufgrund der Metastasenbildung.
Wenn Dein Onkel Glück hat und die Bestrahlungen zu einem vorläufig kompletten Rückgang der Metastasen im Gehirn führen, dann hat er zumindest etwas Zeit gewonnen. Medizinisch geht es bei den Behandlungen hauptsächlich darum, die Lebenserwartung - wenn möglich - zu verlängern und die Lebensqualität zu verbessern oder beizubehalten für einen gewissen Zeitraum. Wie lange dese Zeit ist, kann niemand vorhersagen. Jeder Patient spricht unterschiedlich auf die Therapien an und hat unterschiedliche Nebenwirkungen. Die Wirksamkeit der Bestrahlungen wird für gewöhnlich nach einer gewissen Zeit (min. 6 Wochen nach Ende lt. unserer Klinik) durch erneute Bildgebung kontrolliert. Je nach Art der Chemotherapie fnden auch regelmässige Kontrollen statt, um die Wirksamkeit der Chemo zu kontrollieren und ggf. zu wechseln. Desweiteren gibt es für den Fall, dass die Ersttherapien nicht ansprechen, d.h. keine Verkleinerung des Tumors erkennen lassen,ggf. an einigen Kliniken die Möglichkeit, an Studien mit Iressa oder Tarceva teilzunehmen. Beides neue Mittel, die seit einiger Zeit in Klinikversuchen getestet werden.
Erkundigt Euch mal, ob Eure Klinik diese Möglichkeit im Bedarfsall anbieten kann.
Allerdings solltest Du bedenken, dass alles im besten Fall nur zu einer etwas höheren Lebenserwartung führen kann. Leider sind die Prognosen bei der vorliegenden Erkrankung noch immer schlecht. Man muss ganz realistisch sehen, dass es derzeit noch keine Wundermittel gibt.
Am besten kommt man wohl mit der Situation klar, wenn man in "kleinen Schritten" denkt, von einer Behandlung zur nächsten, von einem Tag zum anderen. Unternehmt viel, wenn es Deinem Onkel gut geht,plant kurzfristig etwa für den nächsten Tag, zeigt ihm, dass ihr für ihn da seid und ihn damit unterstützt.
Solange Dein Onkel den Kampf nicht aufgeben möchte (es ist sein persönlicher Kampf)unterstützt ihn, wenn er nicht mehr kämpfen mag... der Tag wird leider kommen, dann akzeptiert es und seid für ihn da,solange es geht.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft, diese schwere Zeit durchzustehen.
Gaby
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