Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 28.06.2012, 13:32
Benigna Benigna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.05.2010
Beiträge: 14
Standard Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Liebe Bildbar

Ich hatte so ungefähr, je nach Zählart, ca. 3-4 Eingriffe (Chemo brauchte ich zum Glück nie, aber Bestrahlung) Den ersten Eingriff (links innen) tätigte ein, wie man im Volksmund sagt: Schönheitschirurg ca. 1998. Die Narbe sieht man gar nicht, er schnitt in der Brustwarze, die darum bis heute empfindlicher als auf der andern Seite. Obwohl der Mann einen tollen Job gemacht hat, muss ich schon sagen, eine OP verändert etwas im Körper, mag es auch noch so gut gemacht sein. Die Frage, ob ich Silikon einsetzen wollte, verneinte ich stets und fand immer: rausnehmen, was nötig ist, das ist ok, aber Fremdkörper will ich nicht meinem Körper.)

Ausserdem hatte ich bei allen Brust-OPs hinterher Probleme (fürchterliche Blutergüsse und Schwellungen), worauf eine entsprechende Untersuchung endlich ergab, dass mein Blut offenbar nicht gut gerinnt, was jedoch einzig und alleine bei Brustoperationen (nie bei anderen OPs) zum Problem wurde.

Ich spürte nach dem Eingriff von 1998 noch jahrelang jeweils aus heiterem Himmel einen Stich in der operierten Gegend, hielt dann stets (vor Schreck) inne, atmete tief durch, was den Schmerz rasch löste. War nie schlimm, bloss die Überraschung war eben unangenehm.

Seltsam war auch, dass ich, immer per Fahrrad unterwegs, mich nie so recht an das unterschiedliche Gewicht der Busen gewöhnen konnte. Kein Arzt hat mich je darauf hingewiesen, dass das unterschiedliche Gewicht mit der Zeit dazu führt, dass die Brustwarzen sich auf unterschiedlicher Höhe befinden. Das ist alles nicht dramatisch, aber es irritiert eine doch selber.
Die Busenpolster, die ich fortan mit einem neuen BH kaufte, verwendete ich im Alltag nie. (Die jungen Leute jedoch scheinen solche Prothesen zu mögen.)
Bei der hohen Rate an Brustkrebs sollte sich die Menschheit an asymmetrische Busen endlich gewöhnen, fand ich.

Vor zwei Jahren folgten die OPs auf der anderen Seite, diesmal rechts aussen. Hiervon hatte ich nie die stechenden Schmerzen. Die Narbe ist heute noch leicht sichtbar, dürfte mit den Jahren aber doch auch mehr und mehr verschwinden. Diesen Schnitt machte diesmal ein anderer Arzt, mein Gynäkologe und Krebsspezialist, der zum Glück ästhetische Ansprüche hat als einen Halbkreis ca. 2 cm ausserhalb der Brustwarze.

Meine beiden Schrumpfbusen haben mittlerweile Körbchengrösse A und sind durch die zweite OP-Serie halbwegs symmetrisch geworden. Ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnt. Das ist aber nur mein eigenes Körpergefühl und hat nichts damit zu tun, dass von aussen nichts zu sehen ist. Naja, wenn ich so wenig Busen habe, kann man künftig auch nicht mehr viel wegoperieren. Ok, das ist Zweckoptimismus.

Mir scheint schon wichtig, dass Du den Chirurgen danach fragst, wie die Narbe sein wird, wie sie aussieht, und welche Schmerzen oder sonstigen Nachwirkungen zu erwarten sind und wie lange. Meiner Erfahrung nach, kommt es zwar oft ohnehin anders, als erwartet, aber dennoch ist es besser, als gar keine Information zu haben.

Bis heute hasse ich BH´s kaufen/aussuchen, weil man dann doch unweigerlich mit der ganzen Geschichte konfrontiert wird. Dass ich in einer Schachtel noch Bilder von 1997, also noch von meinem intakten Busen habe, zu einem Zeitpunkt, wo noch nichts zu ahnen war, war Zufall. Heute bin ich sehr froh über diese "Brustbilder". Vielleicht ist das ein Tipp: vor der OP Fotos für Dich selber zu machen (von einer Freundin oder mit Selbstauslöser).

Ich drück Dir die Daumen, dass alles gut läuft!

Geändert von Benigna (29.06.2012 um 10:25 Uhr)
Mit Zitat antworten