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Alt 06.02.2011, 16:12
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Unglücklich Das Rezidiv ist da

Hallo an alle!

Leider gibt es keine guten Nachrichten!

Ich hatte nach der Leber-OP (EK-Metastase, völlig isoliert) im September 2010 so viel Hoffnung, da die Ärzte auch entschieden hatten, dass keine weitere Behandlung (Chemo oder Bestrahlung) nötig sei. Meine Prognose war so gut...

Ich habe mich ja auch recht gut von der OP erholt, war mit meinem Männe bereits Ende September im Urlaub und wir haben hier in unserem neuen Häuschen ein sehr schönes erstes Weihnachtsfest gefeiert.

Am 31. März 2011 ist es 5 Jahre her, dass ich die Diagnose Eierstockkrebs bekam und seit 4 1/2 Jahren war ich gesund (mit Ausnahme der Metastase im Herbst letzten Jahres).

Schon Ende November tauchte dann ein kleines Problem auf, das ich und auch der Arzt auf meine Verwachsungen zurückführten. Ich bekam plötzlich nach dem Essen starke Bauchkrämpfe, die stundenlang anhielten, verbunden mit Erbrechen. Irgendwann war dann alles wieder gut, so als wäre nichts gewesen.

Im Dezember passierte das Ganze noch einmal und dann nochmal Anfang Januar. Die Untersuchungen beim Arzt mit Ultraschall ergaben nichts Außergewöhnliches.

Am 15. Januar sind mein Männe und ich für eine Woche nach Oberstdorf gefahren. Schon in der Nacht auf den 16. Januar bekam ich Bauchweh, das sich aber mit Tabletten relativ gut beheben ließ. Am Morgen hatte ich dann Fieber und ich hatte wirklich großes Pech: ich habe die ganze Woche in Oberstdorf im Bett gelegen, hatte tagelang über 38 Grad Fieber und Bauchkrämpfe und Erbrechen, konnte eigentlich nichts essen, war furchtbar schwach.

Wir waren beim Arzt, der auf einen Magen-Darm-Infekt tippte. Mittwochs gegen Abend hatte ich so furchtbare Bauchschmerzen, dass wir ins Krankenhaus gegangen sind. Ich wurde untersucht, es wurde Ultraschall gemacht, doch man konnte nichts weiter feststellen, kein Darmverschluß. Ich bekam Schmerzmittel mit und ging wieder nach Hause.

Donnerstag ging es mir dann langsam ein wenig besser und am Nachmittag haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht und am Freitagnachmittag war ich sogar beim Friseur und abends mit meinem Männe und einer Freundin im Lokal. Ich habe allerdings nur Reis gegessen.

Auch am Samstag die Zugfahrt nach Hause habe ich gut geschafft. Das Erbrechen war endlich vorüber und ich konnte auch ein bißchen essen, hatte allerdings den ganzen Nachmittag und Abend Bauchkrämpfe.

Das mit den Bauchkrämpfen hielt hier Zuhause auch an. Ich konnte auch nicht gut essen und an einem Nachmittag kamen die starken Krämpfe und das Erbrechen wieder. Das war freitags und ich war schon bereit, am Freitag oder am Samstag ins Krankenhaus zu gehen.

Doch an dem Wochenende ging es mir dann erheblich besser und ich konnte so langsam wieder anfangen, etwas mehr zu essen.

Am Montag, den 31. Januar hatte ich meine turnusmäßige große Untersuchung in der Klinik mit Blutabnahme und MRT. Ich erzählte meinem Onkologen sogleich von meinen Problemen und den Schmerzen und dass wir auf Verwachsungsprobleme tippen würden. Auch er fand das nich abwegig und gab ein besonderes MRT in Auftrag, um sich das Ganze genau anzusehen. Dabei wurde mir über eine Magensonde 2 Liter Flüssigkeit in den Dünndarm gespritzt und dann wurde ein MRT gemacht. Das Ganze fand dann am Donnerstag statt.

Am Freitagnachmittag waren mein Männe und ich dann zur Besprechung bei meinem Onkologen und er hatte keine guten Nachrichten für uns.

Die Beschwerden sind eindeutig auf Tumorgewebe zurückzuführen, dass sich um den Dünndarm windet, Verwachsungen können das nicht sein.

DAS REZIDIV IST DA !!!!!

Natürlich ist das Ganze ein furchtbarer Schock und nach 4 1/2 Jahren ist auch mein Onkologe ziemlich überrascht, aber es ist so wie es ist.

Ich hatte auch gleich eine gynäkologische Untersuchung bei der Oberärztin. Am 10. Februar ist Tumorkonferenz und es wird besprochen, wie es jetzt weitergeht, was als erstes geschehen wird.

Klar ist auf jeden Fall, dass ich wieder Chemo bekomme. Da es ein Spätrezidiv ist, wird wieder mit Carboplatin/Taxol behandelt werden, worauf ich vor fast 5 Jahren so sehr gut reagiert habe.

Ob ich als erstes operiert werde, wird sich am Donnerstag entscheiden. Nur wenn sie mir garantieren können, dass sie mich tumorfrei operieren können, werden sie als erstes die OP durchführen. Ansonsten kommt erstmal die Chemo, um das Ganze zu verkleinern. Vielleicht wird ja auch gar nicht operiert oder vielleicht gibt es eine kleine OP, um sich die Situation im Bauchraum genau anzusehen.... Wir müssen abwarten.

Am 14. Januar haben wir nachmittags einen Termin bei dem Professor, der mich dann auch operieren wird. Den kenne ich noch nicht, denn vor 5 Jahren war noch ein anderer Professor dort tätig und seinen Nachfolger habe ich noch nicht kennengelernt, denn ich war ja bisher gesund.

Der Ultraschall hat auch diesmal im KH nichts Außergewöhnliches gezeigt, ich habe keine Aszites. Der Tumormarker ist eigenartigerweise auf 12,5. Da aber in den vergangenen 5 Jahren mein Marker immer zwischen 5 und 10 lag, ist 12,5 schon höher als normal, aber natürlich überhaupt nicht aussagekräftig.

Ich leide noch immer unter Bauchkrämpfen, wenn ich etwas anderes oder mehr als Weißbrot oder Zwieback oder Joghurt gegessen habe, aber seit dem Wochenende kann ich endlich auch wieder essen, aber am besten püriert.

Natürlich bin ich traurig, ein wenig schockiet und enttäuscht, dass der Krebs nun doch wiedergekommen ist, obwohl ich doch in den vergangenen 4 1/2 Jahren so sicher war, dass er nie wiederkommt.

Aber ich bin wieder genauso zuversichtlich wie damals vor 5 Jahren, als ich vom ersten Tag an wußte, dass ich es schaffen werde.

Ich werde es auch diesmal wieder schaffen, ich werde wieder gesund. Mein Prognose ist gar nicht so schlecht, da das Rezidiv nach so langer Zeit aufgetaucht ist.

ICH SCHAFFE DAS WIEDER !!!!!

Puh, das war jetzt lang, aber ich mußte das jetzt alles loswerden. Es ist schade, dass ich keine besseren Nachrichten habe. Es gibt nur eine gute Nachricht, nämlich, dass das MRT vom Oberbauch und der Leber gezeigt hat, dass dort alles in bester Ordnung ist.

Ich werde mich wieder melden, wenn ich mehr weiß, ich muß jetzt erstmal Kraft schöpfen und versuchen, wieder ein wenig zuzunehmen, muß sehen, dass ich die lange Woche bis zum Termin beim Prof. hinter mich bringe.

Viele liebe aber traurige Grüße
Mosi-Bär