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Alt 20.08.2005, 16:18
Jobst Jobst ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
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Standard Brauche dringend Rat

Hallo,

ich wende mich heute an dieses Forum, weil ich einige Fragen zu der unheilvollen Erkrankung Pankreas-Ca. habe. Ich hoffe es kann mir auf diesem Weg ein wenig geholfen werden. Ich heiße Jobst und bin 45 Jahre alt.
Ich möchte kurz meine bisherige Krankengeschichte mitteilen. Ich habe seit 2001 immer wieder mal mehr oder weniger Probleme mit der Verdauung.(Starke Blähungen verbunden mit Stuhldrang)
Auf Grund dieser Beschwerden wurde 2003 eine Darmspieglung vorgenommen. Kein Befund alles in Ordnung.
Ab Herbst 2004: Nächtlicher Juckreiz (bin davon regelmäßig wach geworden) Ist seit Anfang 05 besser geworden.
Im Februar 2005 habe ich eine Veränderung der Stuhlkonsistenz festgestellt. Der Stuhl war auf einmal breiig und sehr voluminös und nicht mehr fest. Außerdem kamen noch übelriechende Winde hinzu. Dies hat sich bis heute nicht verändert.
Im April verspürte ich zum ersten Mal einen leichten Flankenschmerz in der linken Seite. Zudem hatte ich das Gefühl, ob mir ständig meine Hose zu eng sitzen würde. Darauf hin suchte ich meinen Internisten auf .Seine Diagnose ganz klar: Divertikulitis, 7 Tage Antibiotika nehmen. Keine Besserung.
Im Mai: Antriebsarm, Mattigkeit, hoher Schlafbedarf, kein Appetit, Schmerzen werden stärker und verlagern sich in den mittleren Bauchbereich. Abends an 3 Tagen leicht erhöhte Temperatur(37.5-37.8) ohne weitere Symptome.
Arztwechsel: Blutwerte Top, Ultraschall kein Befund. Diagnose: Schmerzen können vom Rücken ausstrahlen.Schwimmen gehen.
Da die Schmerzen im Bauchbereich stärker werden und mir keiner sagen kann was es ist, mache ich mich mal selber schlau und schaue im Internet nach. Die Symptomatik passt meiner Meinung nach auf BSDK. Darauf weise ich auch meine Ärztin hin. Ihre Antwort: Der Lipasewert sei in Ordnung und es bestehe kein Grund zur Beunruhigung.
Seit Anfang Juni sind meine Schmerzen nicht weniger geworden, im Gegenteil, deshalb dränge ich jetzt meine Ärztin zu einer CT-Untersuchung. Diagnose des Radiologen: Umschriebene Wandvererdickung des prox.Abschnittes des Duodenums.Überweisung zur Darm- und Magenspiegelung.
Beides allerdings ohne Befund.
Juli: Meine Schmerzen strahlen jetzt mittlerweile bis in den hinteren Rippenbogen aus(seltsam ist, ich verspüre die Schmerzen nur im Stehen und im Sitzen und nur leichten Druck im Liegen oder nachts). Mein Stuhl sieht total zerklüftet aus, mal weich und breiig, mal etwas fest und ziemlich hell. Außerdem klebt das Zeug ständig in der Schüssel fest und lässt sich nicht wegspülen und riecht penetrant nach Verwesung. Ich bin dann nach einem Vorgespräch mit einem Oberarzt in unserem Klinikum, für eine Woche stationär aufgenommen worden. Es wurde ein MRT, ERCP und eine Endosonographie gemacht, Blut und Stuhl untersucht, ein Lactose-Toleranztest durchgeführt und die Lunge geröntgt.Es wurde allerdings keine Amylase und kein Ca19.9. CEA bestimmt. Blutzucker beim Test war auch erhöht (wurde keine Bedeutung beigemessen) Zum Laktosetest ist noch anzumerken, dass während des Testes nach einer Stunde die Schmerzen plötzlich ausblieben und nach einer weiteren Stunde plötzlich wieder zurückkehrten!
Der Oberarzt konnte sich dies nicht erklären.
Klinische Untersuchung des Pat. insgesamt normal und unauffällig. Leichte degenerative BWS und LWS Veränderungen mit Ausstrahlung zur Wirbelsäule. Kein Anhalt für Erkrankungen des Pankreas. Pankreas –CA. kann sicher ausgeschlossen werden.
Bei meinem Einwand, woher denn aber, neben den stärker gewordenen Mittelbauchschmerzen, die Stuhl-und Verdauungsveränderungen mit den übelriechenden Winden in den letzten 4 Monaten herrühren könnten, wurde auf funktionelle Beschwerden verwiesen. Außerdem solle ich mir keine Sorgen machen und erstmal in Urlaub fahren und nicht in eine Karzinomphobie verfallen. Außerdem meinte der Stationsarzt, ein Pankreas – Ca macht so früh keine Schmerzen.
Den Schmerz solle ich am besten ignorieren.
Bin dem Rat gefolgt und bin in Urlaub gefahren und habe gehofft, dass es vielleicht mit den Beschwerden besser wird. War nicht der Fall.
Am 3. August, habe ich mich dann dazu entschlossen ein Ganzkörper- Onko - PET machen zu lassen.
Beurteilung: Unauffälliges PET des Ganzkörpers ohne Hinweise auf das Vorliegen einer pathologischen Tracer- Akkumulation. Die Pankreasregion stellt sich ordnungsgemäß dar.
Nur zur Klarstellung: Ich bin kein Hypochonder und ich habe auch keine
Krebsphobie!
Wahrscheinlich werden jetzt einige fragen, was will der überhaupt?
Eigentlich sollte ich doch jetzt sehr beruhigt sein nach all diesen Ergebnissen. Aber mein inneres Ich und die Art der immer stärker werdenden Schmerzen sagen mir leider etwas ganz anderes. Ich kann nur soviel sagen, ich fühle, dass in mir etwas abläuft das nicht in Ordnung ist und dass mir irgenwie langsam die Zeit davon läuft. Ich weiss nicht warum, aber ich bin mir sicher, dass mit meiner Bauchspeicheldrüse etwas nicht stimmt!
Meine Frau droht mittlerweile schon mit Scheidung , wenn ich nicht damit aufhöre, weiterforschen zu lassen.
Ich habe ihr gesagt, dass ich mir später keine Vorwürfe machen möchte, bloß weil ich meine Beschwerden, nicht ernst genommen habe, und weil die bildgebenden Verfahren keinen Befund ergeben haben. Nur zur weiteren Info: Meine Großmutter väterlicherseits ist an einer Pankreas-Ca verstorben. Meine Mutter und meine andere Großmutter waren beide an Diabetes Typ 2 erkrankt.
Fakt ist doch auch, dass ein Pankreas -CA im CT, MRT und mit Endo-Sono erst ab einer gewissen Karzinomgröße dargestellt werden kann und die PET-Untersuchung auch keine 100% Ausschlusssicherheit erreicht.
Aber nun zu meinen Fragen: Sind Fälle bekannt, wo schon einmal solch ein Untersuchungsmarathon ohne Ergebnisse hinter sich gebracht wurde und es stellte sich dann doch später nach zB. 3-5 Monate heraus, dass ein Pankreas-CA die Ursache für die Beschwerden war?
Sind Schmerzen im linksseitigen Mittelbauchbereich mit Ausstrahlung in den Oberbauch und den Rippenbogen typisch für diese Erkrankung oder eher nicht ?
Kann es sein, dass ich mich in einer momentanen Grauzone befinde, ich meine damit, dass entartetes Zellwachstum schon vorliegt und sich ungehemmt ausbreitet aber noch zu klein ist um auch durch PET erkannt zu werden?
Welche Möglichkeiten bleiben mir noch, ausser bloßes Abwarten, bis sich womöglich ein Befund im CT zeigt?
Welche Untersuchungen könnten mir zum jetzigen Zeitpunkt mehr Klarheit geben?( CA19.9 ,CEA, CA125,Calcitonin, nochmalige Stuhlproben vielleicht ?)
All diese Fragen gehen mir durch den Kopf.
Vielleicht können Sie/Ihr mir Antworten auf meine Fragen und einen Rat geben wie ich weiter vorgehen sollte?( Meine Ärztin nimmt mich nicht mehr ernst, und wenn ich einen neuen Arzt aufsuchen würde, der wahrscheinlich auch nicht nach den gelaufenen Untersuchungen)
Ich möchte mich schon jetzt recht herzlich bei allen bedanken, die sich die Zeit genommen haben und sich mit meinen Problem beschäftigt haben. Danke

Jobst
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