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Alt 13.04.2004, 23:39
Gast
 
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Standard 10 Fragen bei BSDK

Hallo alle zusammen!

Ich habe heute eine ganz interessante Alternative gehört,
die man unter der folgenden Frage subsummieren kann:

? Was kann man tun, wenn die bevorzugte Chemotherapie
mal nicht mehr wirkt (First-Line-Therapieversagen).

Aber der Reihe nach. Vor geraumer Zeit gab es einige sehr
erstaunliche Geschichten über den Tyrosinkineasehemmer
Glivec im Zusammenhang mit chronischer Leukämie (CML).
Auch wenn die dortigen Erfolge nicht auf andere Tumorenti-
täten übertragbar waren, hat sich ein positiver Effekt doch
„durchgeschlagen“: nämlich eine Chemotherapie-Verstärk-
ung. Zunächst konnten sich die Forscher diesen Effekt nicht
erklären, da Glivec alleine völlig wirkungslos war.

Laut Dr. Al-Batran vom Nord-West-Klinikum in Frankfurt/M.,
mit dem ich heute einen Termin hatte (dort startet nächste
Woche eine Glivec-Studie zu diesem Thema), liegt das an
einer Durchblutungsförderung des Tumors mit dem Effekt
der verstärkten Zytostatikaanreicherung im Tumor.
(oder so ähnlich - ich hab’s nicht zur Gänze verstanden ;-))

Das heisst also, man kann auch eine weniger wirksame
second-line-Therapie mit Glivec „aufpeppen“ und dann
nahezu die Wirksamkeit der first-line-Therapie erreichen.
Und das bei einer relativen Armut an Nebenwirkungen.
(Allerdings wird das noch ein Weilchen dauern, denn immer-
hin muss dieser Verdacht ja erstmal in wissenschaftlichen
Studien bestätigt werden.)

Dr. Al-Batran versprach mir ein paar weitere Informationen,
demnächst per eMail, die ich dann unverzüglich an euch
weiterreiche (auch zum Thema Tumor-Vakzinierung und
Anti-Angiogenese).

Ich wollt’s nur schon mal vorab gesagt haben, da für den
einen oder anderen auch die Studie interessant sein kön-
nte (z.B. wer keine starke Chemo verträgt, denn mit Glivec
wird hier nur eine „milde“ Chemo gegeben.)

Wer noch Fragen hat, kann hier gerne nachfragen - oder
sich direkt an das Nord-West-Klinikum in Ffm wenden.

Viele Grüsse

ole