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Alt 12.07.2004, 14:14
Gast
 
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Standard Am Anfang des Kampfes

Hallo zusammen,

letzten Donnerstag bin ich zu unseren Eltern nach hause gefahren, weil wir am Freitag einen Termin mit dem Arzt hatten um die ersten Ergebnisse zu erfahren.
Dann der Schock:

Pankreas Karzinom im Schwanz der Drüse
Größe: 3x3 cm
Leber: 5-6 Metastasen links, mittel, rechts
vergrößerte Lymphknoten
Ergebnis Darmspiegelung: keine besonders auffälligen Erscheinungen

Lebenserwartung: Arzt hat sich in der Runde mit meiner Familie nicht besonders geäußert, jedoch in einem Vieraugengespräch von 6 - 9 Monaten gesprochen. Was ein Horror.

Zustand meines Vaters:
Er hat derzeit kaum Schmerzen und nimmt nur ab und zu ein Abführmittel und manchmal ein Schmerzmittel. Also relativ gut -derzeit-

In meinen versuchen mich so gut wie möglich in das Thema einzuarbeiten habe ich intensiv einige Beiträge auf der Seite gelesen und mir eine Reihe von Notizen erstellt, die ich den Arzt bei unserem Termin fragen wollte. Ole, hier haben Deine Mails viel geholfen.

Auf die Frage nach Tumormarkern hat er uns informiert, dass es sich wohl um den Marker CA199 (bitte die möglicherweise unwissenschaftlich geschriebenen Namen zu verzeihen). Stand über 1.000 !!!!. Der Normalstanmd ist wohl bei 20.
Frage: Wie kann ich mehr übere den Marker und dessen Bedeutung erfahren? Hoher Markerstand bedeutet was?

Sein Vorschlag zur Behandlung hatte er noch nicht parat, weil er noch das Ergebnis der Analyse einer Probe einer Metastase der Leber abwarten möchte. Sollte der Tumor ein bestimmtes Enzym produzieren, besteht die Möglichkeit an einer neuen Studie ??? teilzunehmen.

Auf meine Nachfrage hin hatte er zwei Varianten der Behandlung angesprochen, wobei er sich aber noch nicht sicher war, welche er vavorisiert.

1) Gemcitabin in Verbindung mit 5-FU und Herceptin
2) Oxalyplatin evtl. in Verbindung mit 5-FU oder Gemcitabin

Auf mein Frage hin, ob eine kombinierte Radio-Chemotherapie Behandlung nicht besser wirke (habe ich im Netz gelesen) hat er abgelehnt mit dem Hinweis, dass benachbarte Organe in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Eine Nanotherapie hat er vollends ohne Begründung abgelehnt.

Prinzipiell steht er einer parallel laufenden Behandlung mit Naturheilmitteln (z.B. Misteltherapie) positiv gegenüber und hat unter Empfehlung eines Dr. Huber darauf hingewiesen, dass die Uniklinik Freiburg ein eigenes gutes Institut hat, mit dem die Schulmedizin auch zusammenarbeitet.

Von der Verwendung der Medikamente Iressar, Avastin sowie Wobe-Mugos rät er aufgrund nicht vorliegender Ergebnisse ab. (Kann ich mir bei Wobe-Mugos gar nicht vorstellen, da ich auch im Netz gelesen habe, dass es Patienten z.T. schon über Jahre verwenden.)

Ich habe den Eindruck, dass wir bei unserem Arzt in der Uni-Klinik Freiburg gut aufgehoben sind. Dennoch habe ich für Donnerstag einen Termin bei Prof. Dr. Büchler vereinbart, um einfach noch einmal eine zweite Meinung zu hören.

Gestern hat mich eine Freundin darauf hingewiesen, dass eine Bekannte von Ihr, ebenfalls mit Tumor im Schwanz, in Basel mit radioaktiver Bestrahlung erfolgreich behandelt wurde. Hat jemand schon einmal davon gehört? Versuche gerade herauszufinden was damals bei der Dame gemacht wurde.

Habt Ihr noch Vorschläge oder Informationen, was ich noch unternehmen kann?

Vom menschlichen war das WE ziemlich hart. Sind mit unserem Vater und Mutter noch einmal an Plätze im Schwarzwald gefahren, wo wir als Kinder mit unseren Eltern viel Zeit verbracht hatten. Mein Vater befindet sich nach eigenen Aussagen auf einer "Abschiedstour". Ich versuche gebetsmühlenartig Mut und positives Denken zu verbreiten (Fällt mir auch nicht leicht).

Bis bald.

Vielen Dank und liebe Grüße aus München

Gunther
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