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Alt 27.06.2003, 10:54
Gast
 
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Standard Wie gehts weiter?

Hallo Dagi,
entschuldige, das ich mich jetzt erst melde, war viel im Einsatz bei meinen Eltern. Zu deiner Frage: mein Vater ist 64 und war nie krank. Die Diagnose ( er brach auf der Straße zusammen)Schlaganfall.Wir freuten uns , das es nichts Schlimmeres war, also kein Hirntumor.Er vertauschte ein paar Vokale beim Sprechen, damit konnte man leben.Er stand kurz vor der Pensionierung. Nachdem die Sprachstörungen immer schlechter wurden, sind wir in eine größere Klinik gefahren und dort hat man uns ( wir dachten 2. Schlaganfall steht bevor), die Wahrheit eröffnet. t. Es wurde eine Biopsie gemacht und er hat nie nach dem Ergebnis géfragt.Wir vermuten, er war schon etwas verändert ( Bei der Biopsie ist einiges schiefgelaufen), geistig nicht mehr so wie früher.Danach Reha wegen guter Beziehung.
Die Halbseitenlähmung kam dann zu Hause, innerhalb von einer Woche. Danach war es erst einmal ein Kampf, ihm begreiflich zu machen, das er nun im Rollstuhl sitzen muß.Mein Vater ist sehr naturverbunden und geht gerne raus, spazieren.Zur jetzigen Situation:
Morgends kommt der Pflegedienst, er hilft beim Waschen und Anziehen. Das ist für meine Mutter eine große Erleichterung, da sie ja sonst immer auf ihn " aufpassen" muß.Auch war er zwischenzeitlich mal etwas inkontinent ( hatten 2 schlimme Wochen dabei bis jetzt), da war es mit den Windeln auch so ein Problem.Er wollte sie nicht anhaben.
Nun geht es ihm etwas besser, aber die Nachtswindel bleibt, damit meine Mutter mal nachts durchschlafen kann ( meist wird sie trotzdem irgendwann wach).
Es ist schon eine schwierige Situation alle bei Laune zu halten und wieder psychisch aufzubauen, aber meist kommt nach einer Tiefphase beimeiner Mutter auch die positive wieder raus,besonders wenn ich ihr erzähle wie schwer es andere Menschen hier im Netz haben.
Meine Eltern sind finanziell gut versorgt, die Einstufung vom Medizinischen Dienst hat sofort geklappt und auch der Hausarzt ist sehr hilfsbereit.
Toll finde ich, das meine Mutter keine Angst hat vor der Zeit danach. Sie ist sehr kulturell interessiert, reiselustig, hat viele Freundinnen, will sich Sportkursen in der Vhs anschließen....macht schon Pläne.
Für mich als Tochter ein gutes Zeichen, doch wie es dann letztendlich wird, wird man sehen.
Eine Kundin von mir sagte mal, das man , wenn man weiß das ein Angehöriger sterben wird, vorher schon in der Krankheitsphase Abschied nimmt und man den Tod als Erlösung ansieht und nicht in ein ganz so tiefes Loch fällt.Schlimmer wäre immer"plötzlich und unerwartet". Ich bin gespannt.....Das ist alles nur hypothetisch.
Aber irgendwie denkt man doch manchmal daran....
Nun geniessen wir aber erst noch einmal die tollen Sommertage, wir unternehmen viel mit meinem Vater und überlegen, ob meine Eltern ( mein Bruder wüprde sie begleiten) eine Woche Urlaub machen können...
Alles Gute für Euch!
Berta